In den New Yorker Schlagzeilen der letzten Zeit steckt jede Menge Bewegung! Da fliegen Taxis, während Vögel das Flugzeug nehmen, Autos verschwinden und ein Monster wächst und wächst und wächst … von Sommerloch kann also wirklich nicht die Rede sein.
Schweinerei bei der U-Bahn-Werbung: Alle sind gleich, manche sind gleicher
Die New Yorker Verkehrsbetriebe MTA … und nein, jetzt kommt nix über Verspätungen oder Menschenmassen, sondern über die bunten Bildchen, mit denen man in den U-Bahnen und an den Haltestellen bombardiert wird. Immer mehr. Schließlich macht die MTA ordentlich Reibach mit Werbeflächen. Da darf aber nicht alles beworben werden, ist ja schließlich irgendwie eine öffentliche Einrichtung, die U-Bahn, nech? Mit dieser Begründung federt die MTA Anzeigen ab, die ihr nicht passen. Zum Beispiel Sextoys speziell für Frauen. Das allerdings hat nix mit Prüderie zu tun; schließlich wirbt das Museum of Sex fröhlich in der U-Bahn, und Firmen, die bei Erektionsstörungen gern das Ego aufrichten helfen, dürfen da auch ihre Botschaften verbreiten. Während grad gestern bei der Tickerparade für die Fußballweltmeisterinnen sich alle möglichen Würdenträger für Gleichbehandlung ausgesprochen haben, klagt nun die Herstellerfirma für Frauensextoys auf eben jene. Genauso wie die Fußballerinnen übrigens.
Mit dem Hubschrauber zum Billigflieger
Hubschrauber sind die Hummeln der Lüfte, nur ist es kein Rätsel, wie sie eigentlich fliegen – und auch nicht, dass sie gar nicht fliegen und ganz schön oft abstürzen. In New York krachen sie mal ins Wasser, mal in den Wolkenkratzer. Zudem machen touristische Rundflüge so viel Lärm und damit die Leute krank, dass die Stadt immer wieder daran arbeitet, ihre Anzahl einzuschränken. Aber Uber wischt das alles beiseite und bietet in New York neuerdings Hubschrauberflüge von Lower Manhattan zum Flughafen JFK an. Bislang nur für Leute, die sowieso schon ordentlich Kohle bei Uber gelassen haben, aber mit dem Verweis, das sei günstig. In der Rush Hour koste ein Uber-Trip im Auto schließlich ungefähr genausoviel. Wenn ihr jetzt darüber nachdenkt, wo Uber wohl Pilot*innen findet, die grad mit dem Hubschrauber in der Nähe sind, um hier und dort Leute aufzugabeln, die sich dann einen Flug zum Flughafen teilen, keine Bange: Das ist nur die Betaversion. Eigentlich sollen Drohnen den Service bewerkstelligen. Ob sie persönliche Bewertungen bekommen sollen, weiß ich nicht.
(Hubschrauberabsturz im Wolkenkratzer nachlesen bei Time, einen älteren Bericht über die Reduzierung der lauten Tourflüge auf die Hälfte im Jahr 2016 hat CBS, und über – sic! – Flughafenflüge gibt’s was bei Crain’s New York)
Grüne Hölle New York
King Kong, Godzilla, das Krokodil unterm Gullideckel: New York zieht Ungeheuer an. Aber jetzt passiert das nicht mehr nur im Film, sondern im Norden der Stadt kämpfen echte Menschen gegen ein grünes Monster. Sie nennen es Mile-A-Minute, weil es irrsinnig schnell wächst – und Bäume erwürgt. Der deutsche Fachbegriff für so ein Wesen ist Neophyt, und es bedeutet: eine gebietsfremde Pflanze. Die rankende Mile-a-Minute (Persicaria perfoliata) ist nicht die einzige, die in den Grünflächen New Yorks alles andere verdrängt – aber mit einem Wachstum von 15 Zentimetern pro Tag wohl die Beeindruckendste.
Der Milliardär hat’s schwär (und macht es sich leicht)
Parkplätze sind in Manhattan Mangelware, und ein Platz im Parkhaus kostet … na ja, ein Milliardär kann sich das leisten. Will aber das Auto direkt vor der Tür stehen haben und nicht etwa auf den Fahrdienst warten, weil der erst mal zum Parkhaus … oder so ähnlich. Der Milliardär, um den es hier geht, heißt Noam Gottesman – ich denk mir solche Namen nicht aus! – und hat sich das Gesetz so zurechtgebogen, dass es ihm allein zugute kommt. Dazu hat er den Bordstein vor seinem Haus im West Village umbauen lassen, so dass es aussieht, als sei da eine Einfahrt. Schnell noch eine passend breite Tür an die Wand gezimmert und ein paar Parkverbotschilder aufgestellt – fertig! Extra-Wachleute weisen alle, die dort zu parken versuchen, drauf hin – und rufen sofort sowohl die Polizei als auch einen Abschleppwagen. Die wiederum ahnen nicht, dass das gar keine legale Einfahrt ist. Wenn ihr den Herrn mit der Privatparklücke eiskalt findet, sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass er ein paar Jahren den Tiefkühlhersteller Iglo geschluckt hat.
Wie die Vogelgrippe reist? Na, im Lockenwickler!
Es gibt hier Leute, die veranstalten Wettsingen mit Vögeln, und die besten dieser Singvögel kommen offenbar aus Guyana. So was lernt, wer die Kriminalspalten im Auge behält. Haben die Behörden doch am Flughafen JFK einen Mann festgenommen, der versucht hat, 34 Finken einzuschmuggeln. Er hatte sie im Handgepäck, und darin waren sie einzeln in Lockenwicklern versteckt. Ob sie dort mit Gesang auf sich aufmerksam machten, weiß ich leider nicht. Der Zoll verbietet eine solche Einfuhr jedenfalls, weil die Tiere Krankheiten wie die Vogelgrippe einschleppen könnten.
(Bilder anschauen und nachlesen bei der Nachrichtenagentur AP)
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