Blickfang der Woche

Ich mag schöne Dinge und habe Respekt vor Menschen mit Sinn für Schönheit und Stil. Trotzdem schüttle mich immer, wenn Läden behaupten, sie würden ihr Sortiment und ihre Schaufenster kuratieren. Denn letztlich geht es dabei doch gar zu selten um eine andere Botschaft als: Kommt rein und kauft!

Aber wie so oft führt mir New York vor, dass man alles jederzeit völlig anders machen kann. Also ergötze ich mich an meiner Holzköpfigkeit und gebe zu: Ein Schaufenster lässt sich sehr wohl kuratieren (und natürlich bin ich sofort in den Laden hineingegangen, wie drei andere Leute auch, binnen fünf Minuten).

Diese vier Dinge haben wir alle gesehen, in einem Schaufenster für einen dieser Trödelläden, die sich hartnäckig an eine Gegend krallen, die längst von den Schaufenstern der Immobilienmakler zugeglänzt wurde.

Trump Clinton Teresa Cosby

Im Schaufenster steht – der Spannung halber von links nach rechts gesehen:

  • ein Buch über das Älterwerden von Bill Cosby namens “Time Flies” von 1988 (derzeit steht der noch viel ältere Komiker wegen mehreren Vergewaltigungsfällen vor Gericht),
  • ein Fotobuch über Mutter Teresa,
  • eine Hillary Clinton-Biografie von 1999 aus ihrer Zeit als First Lady, deren Titelbild allein schon als Karikatur funktioniert, und
  • ein Trump-Spiel.

Ganz recht: ein Trump-Spiel. Darin kauft man Immobilien und versucht, die Mitspieler aus dem Geschäft zu drängen. Es stammt aus dem Jahr 1989, trägt den Slogan “It’s not whether you win or lose, but whether you win!” und war ein Misserfolg.