Der New Yorker Pecha Kucha-Abend steht seit einer Weile immer unter einem Motto. “Urban Design” heißt diesmal das Thema für die kurzweilige, lehrreiche Vortragsreihe mit je 20 Folien á 20 Sekunden. Das hat mit der Urban Design Week zu tun, die in wenigen Tagen startet. Visionäre, Stadtplaner, Parkdesigner, Nachbarschaftsforscher, Straßenschließer, Fährverkehr-Wiederbeleber geben sich das Mikro in die Hand, ich sehe Developer Porn, ganz viel Grün, ganz viel Wasser, Holz, Rost, Hudson-Kies und ein bisschen Wolkenkratzer mit schlechtem Ruf.

Ganz kribbelig macht mich Eric Sanderson, dessen Vortragsweise mich gar nicht mal übermäßig vom Barhocker reißt (der ist ein bisschen verzogen, und ich kipple ab und zu vor und zurück). Aber er weckt in mir den Wunsch, jetzt sofort auf dem Rechner nachzuschauen, wie meine Wohngegend vor vierhundert Jahren aussah: Das Welikia Project zeigt auf einer Karte nicht nur ein komplett grünes Mannahatta (der Lenape-Name für die Insel mit den vielen Hügeln) – wozu die Wildlife Conservation Society unter dem Titel Mannahatta Project bereits zehn Jahre lang geforscht hatte – sondern kleidet auch die anderen New Yorker Stadtteile in ihre damaligen Gestalt.