Hier bitte nicht dagegenstoßen! Die Konservendosen stehen und liegen da nicht gerade vertrauenerweckend. Das sollen sie auch nicht. Sie sollen Bewusstsein wecken. “Canstruction” ist ein Wettbewerb für New Yorker Architektur- und Designfirmen (ein paar öffentliche Einrichtungen machen meistens auch mit), die aus Konservendosen etwas bauen sollen – und die “Baustoffe” bekommen später arme New Yorker als Mahlzeit. Wer die Ausstellung besucht, wird gebeten, statt Eintritt eine Spende in Dosenform mitzubringen.

Eigentlich findet “Canstruction” immer in den Wochen vor Thanksgiving statt; angesichts des traditionellen Familienfestessens sind Aufmerksamkeitsgrad und Spendierwille höher. Aber dann kam der Sturm Sandy, und das Ganze wurde abgeblasen. Jetzt endlich stehen die Dosen im World Financial Center zur Besichtigung bereit. Und nicht nur mit dem Turmbau geben die Teilnehmer sich Mühe – sie versuchen sich auch immer in Wortspielen. Manchmal glücken die – und manchmal windet man sich. Hier einige Beispiele:

 

 

“deVAULTed to SHARE” heißt dieser Tresor (engl. “vault”). Er besteht aus 2.648 Dosen, die demnächst 2.258 New Yorker sattmachen werden.

 

 

Dieser Bienenkorb heißt “Taking the Sting out of Hunger” (dem Hunger seinen Stachel nehmen). Er besteht aus 3.288 Dosen, aus denen sich Mahlzeiten für 1.515 New Yorker machen lassen.

 

 

“CAN you Check Mate Hunger?” besteht aus 3.672 Dosen – ausschließlich Tunfisch. Den bekommen dann mal 1.148 New Yorker auf den Teller.

 

 

Auch Tunfisch-lastig (umgeben von Säcken mit roten Bohnen): 4.200 Dosen aus “If you Believe, They put a Can on the Moon” sollen für 1.544 Leute reichen.

 

 

Dieser Riesenhund heißt “CAN’S Best Friend” und soll 1.545 Menschen ein Essen bereiten – wenn die 3.500 Dosen erst einmal geöffnet sind.

 

 

Dieses Werk besteht aus 1.098 Dosen, die für 742 New Yorker reichen sollen. Die Blechbaustelle kommt von den New Yorker Verkehrsbetrieben MTA. Sie bekommt viele Klagen zu hören wegen des Baustellenlärms an neuen Bahnlinien und renovierbedürftigen Haltestellen. Deshalb frage ich mich, ob es jeder witzig findet, dass der klapprige Presslufthammermann samt Baustelle an der Upper East Side Manhattans “Can you Dig it?” heißt.