Man kommt ja zu nichts. Leute treffen, Schönheitspflege, Cocktails – alles muss sich dem New Yorker Tempo unterordnen. Und zurückstehen. Oder man verabredet sich halt in der Beauty Bar. In dem ehemaligen Schönheitssalon hängen immer noch Trockenhauben an der Wand (an denen man sich ganz schön stoßen kann).

Aber das ist nicht alles. Hier bekommt man tatsächlich eine Maniküre. Für 10 Dollar inklusive Drink. Ich bestelle mir einen Platinum Blonde (was sich allerdings partout nicht auf meine Haarfarbe auswirkt). Und dann hat Stacy, die hauseigene Maniküre, Zeit. Meine Begleiterin sucht sich einen Nagellack aus, ich mir einen anderen. Viel später sagt Stacy: “Ob ihr’s glaubt oder nicht: Diese beiden Nagellacke sind von ‘Twilight Zone’. Man bekommt jetzt echt alles für Vampire.” Wir wollen ihr erst nicht so recht glauben, aber sie zeigt uns die Etiketten. Und am Ende schenkt sie uns die Fässchen. In meinem ist eh nicht mehr so viel drin. Wenn sie nur noch halb voll seien, sagt Stacy, werden sie dickflüssig, man muss die Farbe unten rauskratzen, und das dauert in ihrem Job viel zu lange. Ich schaue auf meine fantastisch nachtblau schimmernden Fingernägel und frage mich, ob mein neuer Look bei Tagesanbruch wohl zu Staub zerfällt.