Müde Reisende, kluge Frauen und meckernde Superhelden: New York bietet mal wieder jede Menge Gesprächsstoff.

Unbeliebte Immobilien und angesagte Haltestellen

Das Thema “Mietpreise” lässt sich von verschiedenen Seiten betrachten, zum Beispiel je nachdem, ob man sie bezahlen muss oder sich damit ein Golddukatenschwimmbecken zu füllen gedenkt. Die Immobilienbranche liefert gerne Zahlen dazu, und derzeit geistern gleich zwei solcher Datensammlungen durch die Stadt.

Erstens erleben wir hier gerade eine Seltenheit: Eine Nachricht aus der Immobilienwelt, die Anlass zu Häme und Spott gibt. Der Trump Tower, in dem der Präsident bis zu seiner Amtseinführung hauste, gehört seit der Wahl zu den unbeliebtesten Immobilien New Yorks. Wer dort verkauft, tut es im Gegensatz zu anderen New Yorker Wohnungsbesitzer*innen mit Verlust, und der Leerstand ist doppelt so hoch wie im restlichen Manhattan. Rekordverdächtig waren die Eigentumswohnungen dort eh nicht; im Januar erreichte die Konkurrenz den Olymp mit einem Wohnungsverkauf für 238 Millionen.

Zweitens hat eine Immobilienmaklerei die Statistik bemüht und ausgewertet, um U-Bahn-Haltestellen und Mietpreise miteinander in Beziehung zu setzen. Die absoluten Zahlen verwundern nicht weiter; die meisten der teuersten Wohnungen liegen in Manhattan, und dort oft an Verkehrsknotenpunkten. Schaut man aber mal darauf, in der Nähe welcher Haltestellen sich die höchsten Mietpreissteigerungen ergeben, sieht man, wo die Immobilien- und Baubranche in New York aktiv ist.

(Über den Preisverfall im Trump Tower bei Bloomberg lesen, den Luxuswohnungsrekord gibt es bei Curbed NY, und eine interaktive Karte samt Interpretation aus Sicht einer Immobilienfirma könnt ihr euch anschauen bei RentHop)

New York ist buchstäblich ein Drahtseilakt!

Die Wallendas kommen. Die Stars der deutschstämmigen Artist*innendynastie versuchen schon länger, mal wieder etwas Spektakuläres in New York zu veranstalten. Am 23. Juni wollen Nik Wallenda und seine Schwester Lijana auf einem in Höhe des 25. Stockwerks gespannten Seil über den Times Square balancieren. Lijana Wallenda hat sich 2017 bei einer Probe schwer verletzt; es ist ihr erster Auftritt seither.

(Interview mit Nik Wallenda anschauen bei ABC)

Architekturjuwel in der Zwischenhölle

Nun hat das TWA-Hotel eröffnet, und seine Lounge zieht Leute an, mit denen das Management wohl nicht unbedingt gerechnet hat. Das denkmalgeschützte 60er-Jahre-Gebäude war einmal eine Eingangshalle am Flughafen JFK. Nun gehört es zu einem neuen, teuren Hotel mit Blick auf eine Startbahn, Lounge und Bar sind stylish, aber dorthin finden auch Fluggäste, die sich wegen einer Verspätung ausruhen möchten – und auf den coolen Mid-Century-Möbeln schlafen.

(Bilder von schlafenden Fluggästen gibt’s beim Gothamist, eine gute Beschreibung der Architektur und Gäste mit tollen Fotos gibt es bei Thrillist)

Vorbildlicher College-Abschluss

Die New Yorker Columbia-Universität zählt zu den Elite-Unis in den USA. Da ist ein Abschluss also per se erwähnenswert. Schlagzeilen macht nun aber eine Frau, die der Ehre noch eine Besonderheit zufügt: Sie macht ihren Bachelor mit 60 Jahren und hofft, damit eine Lanze fürs lebenslange Lernen zu brechen. Bei mir funktioniert das umgehend: Schon mal von einem speziellen, wenn auch allgemein klingenden Studienfach namens general studies gehört?

(Nachlesen bei am New York)

Superhelden kämpfen meckernd gegen Poison Ivy

Poison Ivy ist nicht nur der Name einer Comicfigur, sondern so heißt auch eine fiese Pflanze. Gift-Sumach verursacht einen blasenwerfenden Ausschlag, kann zu einer allergischen Schockreaktion führen und in einigen Fällen auch die Lungen in Mitleidenschaft ziehen. Weil die Pflanze sich in einem Abschnitt des Riverside Parks ausgebreitet hat, springt dort neuerdings eine Ziegenherde herum – die Tiere fressen das Grünzeug einfach auf.

(Nachlesen bei Westside Rag)