“Extraordinary people are people who are just wiling to be extra ordinary.”

Colin Beavan ist schon vor einer Weile ein Licht aufgegangen, und deshalb hat er es ausgeschaltet. Er schrieb auf, was in dem Jahr passierte, als er und seine Familie auf alles verzichteten, was eine negative Wirkung auf die Umwelt hat, und nannte das Buch “No Impact Man” (dt. Titel “Barfuß in Manhattan”). Jetzt sitzt er vor mir und zitiert Julia Butterfly-Hill. Sie wurde berühmt durch die Beharrlichkeit, mit der sie in einem Redwood-Baum lebte, um einen Wald vor der Abholzung zu bewahren. Um so etwas zu tun wie sie, brauche man gar keine Superkräfte. Man müsse sich seiner Gewöhnlichkeit bewusst sein und einfach etwas versuchen.

Mit diesem Ansatz versucht Beavan Menschen dazu zu bringen, ihre Macht als Bürger zu bündeln. Erst eine kleine Aktion, dann Mitbestimmung bei der Umweltpolitik – aus “No Impact Man” enstanden inzwischen ein Film, ein Blog und ein Nonprofit-Projekt. Das bringt Colin Beavan zu dieser Diskussion. Und zu diesem Zitat. Dazu inspiriert hat ihn ein wenig auch der Titel der Veranstaltung: “Modern Day Clark Kents”.

Neben ihm sitzt kein No Impact Man, sondern ein Yes Man: Andy Bichlbaum ist ein Lügner im Namen der Wahrheit. Als einer der Yes Men gibt er sich schon mal für den Topmanager einer Firma aus, die er gar nicht leiden kann, ExxonMobil etwa oder Halliburton. Mit lancierten Pressekonferenzen, Websites und anderen Medientechniken weist sein Team auf soziale Probleme hin. Exklusiv bei dieser Veranstaltung zeigt Bichlbaum den neuesten Coup der Yes Man: Vor wenigen Tagen verteilten sie vor dem Fifth Avenue Apple Store Gutscheine für ein “conflict free” iPhone, das zur Lösung der Coltan-Kämpfe im Kongo beiträgt – ein Dementi des Konzerns hieße zuzugeben, dass er bislang mit fairen Förder- und Lieferbedingungen nichts am Hut hat.

Auch Bichlbaum sagt: So was kann jeder machen. Dafür brauchen wir keinen Superman.