Da begegnen sich zwei Menschen, verpassen irgendwie den Moment, wo sie etwas sagen oder eine Telefonnummer rüberschieben könnten, und dann ärgern sie sich (oder zumindest einer von ihnen). Manche geben später eine Suchanzeige auf. In Deutschland heißt die Rubrik “Wiedersehen” oder so. In New York läuft das unter “Missed Connections”. Das passt: So viele dieser Begegnungen finden in öffentlichen Verkehrsmitteln statt, dass eine Linie, der L-Train, sogar einen eigenen Twitterkanal hat, in dem entsprechende Suchanzeigen ausgelesen werden (Almost on the L).

So ist es eigentlich kein Wunder, dass das New York Transit Museum daraus PR-Kapital schlägt: Am Valentinstag lädt es zur Missed Connections Party. Da gibt es Bier und Schokolade und man kann sich alte U-Bahnen und neue Bilder von Sophie Blackall anschauen, die eine Serie von Illustrationen zu den Suchanzeigen gezeichnet hat.

Und man kann sich über U-Bahnen unterhalten. “Ich zücke oft mein Notizbuch und schreibe über die Leute in der U-Bahn”, sagt mir ein Mann mit einer merkwürdigen Mütze. Ich versuche, deren Aufschrift zu enträtseln, während er mir seine Kommunikationslösung für U-Bahnen erklärt. “Die Leute sollten sich alle ein Schild umhängen: Offen für Unterhaltungen”, sagt er. “Und auf der Rückseite ein ‘Ende der Unterhaltung’, dann wäre das ganz einfach, man müsste nur das Schild umdrehen.”