Na toll, denke ich, jetzt haben sie mich. New Yorker sind verrückt nach Sonderangeboten, und darüber kann man sich lustig machen, solange es geht – irgendwann macht man mit. Ich jedenfalls ertappe mich immer öfter dabei, wie ich Anzeigen studiere. Ich schneide auch Coupons aus. Das kommt davon, in einer teuren Stadt zu leben. Und so kommt es, dass ich vor ein paar Wochen noch spöttisch gelacht habe, als mir einer weismachen wollte, da mache ein neuer japanischer Klamottenladen auf, dabei gibt es den schon seit bestimmt sechs Jahren, nur jetzt macht er eben fast gleichzeitig zwei weitere Riesenläden auf, und überall ist die Werbung, in der Zeitung, auf Plakaten, überall.

Und diesmal beuge ich mich der Übermacht eben. Ich stelle mich in der Schlange an, die sich eine Stunde nach der Eröffnung immer noch fast den ganzen Block entlang zieht. (Update: Ich habe es am Folgetag noch mal getestet, definitiv besser mit Kundenmassenbegrenzung!).

Nein, den Namen des Ladens sieht man auf dem Foto nicht. So weit kommt das noch, dass ich hier Werbung mache. Aber ich habe jetzt zwei neue Hosen für je 10 Dollar. Plus je fünf Dollar zum Kürzen. Plus schlechtes Gewissen – wie produziert man so was wohl? Ich bin gespannt, ob die mir nach dem Waschen auch noch passen.