Die New Yorker U-Bahn ist gefährlich. Wenn es regnet jedenfalls. Es ist nämlich so: Da unten tropft es sowieso schon ohne Ende, deshalb plant man beim U-Bahn-Bau die Drainage ja gleich mit (und es geht das Gerücht, ohne Wartung wäre das komplette System in kürzester Zeit geflutet). Aber wenn es regnet, so wie es in New York oft regnet, nämlich heftig, entstehen in Nullkommanix Pfützen. Nicht nur auf den Bahnsteigen sammelt sich Wasser, sondern es warten auch erstaunlich tiefe Teiche auf den schiefgelaufenen Treppenabsätzen, und auf den Treppen selbst rauschen pittoreske Wasserfälle – neue Hindernisse im Gewimmel der Rush Hour. Ich sehe mich auf den nassen Treppen immer vor. Die Schuhe, die ich heute trage, kommen aber ganz woanders ins Schlingern: oben auf dem Gehsteig. Genauer gesagt auf den nassen Lüftungsgittern der U-Bahn.