Wir haben kein großes Boot, in dessen Ausguck jemand mit dem Fernglas steht. Trotzdem ruft einer: “Schaut mal, da drüben, das sieht aus, als ob da ein Karussell schwimmt” – und schon holt einer das Fernglas. Das ist kein Karussell. Das ist ein Boot. Also machen wir mit unserem Boot eine Vollbremsung, um das mal in Ruhe auf uns zukommen zu lassen.

 

 

Wenn man die Dragonfly’s Banquet sieht, fragt man sich zunächst einmal: Wie kann so etwas denn schwimmen? Aber über diese Frage ist das Boot erhaben. Das Ding hat nämlich längst bewiesen, dass es schwimmen kann.

Es ist ein Floß, manche sehen es auch als schwimmendes Gemälde. Gebaut wurde es aus Fundstücken vom Strand und von Baustellen und aus Überbleibseln. Genauer gesagt: Ein paar Teile eines altgedienten anderen Floßes stecken hier drin. Die Son of Town Hall war das erste Recycling-Floß, das den Atlantik überquerte – von New York aus.

Und die Dragonfly’s Banquet ist eine würdige Erbin. “Terrifying Jamaica Bay since 1999” ist doch ein hübscher Slogan. Meine charmanten Begleiter sind etwas enttäuscht, dass sich an Bord keine Damen befinden. Dabei müssen sie froh sein, dass sie einen der Sprüche an der Seite des Boots nicht gesehen haben. Da steht nämlich: “Wenn ihr das hier lesen könnt, haben wir schon längst eure Frauen.”

 

 

Dank an T., der schneller zieht als ich, für die Fotos!