Eine Hitzewelle in New York ist nichts Ungewöhnliches. 36 Grad und irre schwül, wodurch die gefühlte Temperatur bei weit über 40 Grad liegt – so macht der Sommer nicht etwa Spaß, sondern Herzklabaster. Das fühlt sich schon mal an wie eine heiße Wand, vor die man läuft.

Was New York so Sommer nennt: über 30 Grad und sauschwül

Wenn dann nach ein paar Tagen die Luftfeuchtigkeit mal kurz absackt oder die Wetterfrösche “lower 80s” quaken (86 Grad Fahrenheit sind 30 Grad Celsius, 80 Grad Fahrenheit nur noch knapp 27 Grad), dann atmet die ganze Stadt spürbar auf – herrlich, plötzlich scheinen alle den Sommer so richtig zu genießen.

Blöd nur, wenn der Urlaub sich mit einer Hitzewelle in New York zusammentut. Ausgerechnet zur Ferienzeit, im Juli und (erst recht im) August nämlich, braut sich so ein Spezialwetter oft zusammen. Schon nach wenigen Minuten unterwegs liegt dann ein klebriger Film auf der Haut, gemischt aus Sonnencreme, Schweiß und der kondensierten Mischung aus Luftfeuchtigkeit und was auch immer so ein Wassermolekül aus dem Großstadtschmutz an sich binden kann. Zur Ekelpartie muss ein Aufenthalt in New York deshalb aber noch lange nicht werden.

Der Hitzewelle in New York ein Schnippchen schlagen

Wenn es ganz dicke kommt, laufen Hitzewarnungen durch die Nachrichten, sie raten dringend zum Aufenthalt in klimatisierten Räumen. Ganz wie bei dem anderen typischen New Yorker Wetterextrem, dem Schneesturm und seinen Folgen, bleiben viele New Yorker dann eben zu Hause (abgesehen vom Arbeitsplatz und dem Nötigsten an Besorgungen). Das kommt natürlich nicht in Frage, wenn man als Touristin die Stadt entdecken möchte. Da muss eine andere Abkühlung her – hier meine Tipps.

1. Bestens klimatisiert: Museen

Metropolitan Museum of Art

Metropolitan Museum of Art

Es muss nicht immer Kunst sein: New York hat so viele Museen, dass sich für jeden Geschmack etwas findet. Die großen Museen bieten dabei den Vorteil, dass man sich dort echt lange herumtreiben kann, bis man alles gesehen hat – in den kleineren nehmen die Museumswärter nun aber auch nicht die Zeit, wie lange Gäste bleiben dürfen (es sei denn, das Museum schließt). Und fast alle sind bestens klimatisiert: Kühl im Sommer, warm im Winter. Eine Hitzewelle ist aus Touristensicht im Grunde ja auch nur eine Schlechtwetterphase.

Sehr viel zu sehen gibt es etwa im Metropolitan Museum of Art, und die Eintrittskarte gilt gleich noch für zwei weitere Dependencen des immer größer werdenden Museums (für das Met Breuer und für die Mittelaltergemäuer The Cloisters). Und das Museum of Modern Art hat sich mit dem PS 1 zusammengetan. Nix mit Kunst, aber mit Staunen hat das American Museum of Natural History zu bieten. Und so fort.

2. Windgekühlt: Schiffe

Staten Island Ferry

Auf dem Wasser ist es auch heiß, aber eine Hitzewelle in New York fühlt sich dort anders an. Praktischerweise stehen diverse Schiffe den Bewohnern und Besuchern der Stadt zur Verfügung. Touristenboote kosten Geld, und vor der Buchung würde ich bei großer Hitze darauf achten, ob das Boot offen ist oder ob es auch reichlich Schatten gibt.

Für wenig Geld kann man auf eine Fähre steigen – besonders die Schiffe der East River Ferry fahren so schnell, dass der Fahrtwind es schaffen kann, den Schweißdreckfilm komplett zu trocknen (bis zum Aussteigen jedenfalls). Kostenlos ist die Staten Island Ferry.

3. Eisgekühlt: Ice Cream und Gelato

Hitzewelle in New York? Ich ess dann mal Gemüse Eis

Ich hab es dieses Wochenende extra noch mal ausprobiert (was tue ich nicht alles für euch): Eis essen hilft tatsächlich gegen eine Hitzewelle in New York! Es hält nicht irre lange vor, aber immerhin. Am besten, das Eis kommt nicht aus der Durchreiche eines Eiswagens, sondern über den Tresen einer Eisdiele, in der man sich eine Weile niederlassen kann. Da wird man dann von innen und außen gekühlt.

Leckeres Eis gibt es zum Beispiel bei Eataly, Il Laboratorio del Gelato oder Amorino. Letzten Sommer hatte ich diverse Eisläden aufgelistet, in denen ich Gemüseeis aß – da gibt es natürlich auch noch andere Sorten.

4. Heiß und kalt: U-Bahn und Bus

Die öffentlichen Verkehrsmittel haben Klimaanlagen und keine Hemmungen, diese zu nutzen. Bei einer Hitzewelle in New York sollte man sowieso nicht stundenlang durch die Gegend laufen, und es ist immer wieder ein erstaunliches Gefühl, wenn das geschmolzene Gehirn nach einer gewissen Fahrtzeit wieder fest wird. Da fällt einem glatt wieder ein, dass man ein denkendes Wesen ist!

Allerdings sind die U-Bahn-Haltestellen oft fürchterlich heiß. Was zum Teil an den Klimaanlagen liegt, die die heiße Luft ja nach draußen pusten. An den Bushaltestellen weht mit Glück wenigstens eine leichte Brise. Und vom Bus aus sieht man die Stadt auch sehr schön.

5. Wenn schon, denn schon: Braten am Strand

Saisonbeginn am Rockaway Beach

Ja, nee: Die Überschrift ist doch ganz schön irreführend. Ich rate dringend davon ab, in großer Hitze in der Sonne zu liegen. Aber an den Strand zu gehen ist durchaus eine Option. Und das Meer sorgt ja auch für Abkühlung.

Unter den New Yorker Stränden sind Coney Island, Rockaway Beach und Orchard Beach für Touristen am einfachsten zu erreichen. Liegen- und Schirmverleih ist allerdings in New York so gut wie unbekannt, da muss man schon großes Glück haben.