Es ist warm geworden in New York. Ab an den Strand!

Ein paar Zentimeter vor meinen Füßen rollen sanfte Wellen heran. Hinter mir durchziehen weiße Streifen helles Braun. Neben mir hebt fröhlich-kämpferisches Geheul an. Bei 48 Grad rennt eine Horde Menschen ins Meer. 48 Grad Fahrenheit. Das bleibt in Celsius ausgedrückt einstellig.

Das Wasser hat ungefähr 38 Grad (ca. 3 °C), erklärt mir einer der Schwimmer. Er macht den traditionellen New Years Swim des Polar Bear Clubs in Coney Island schon seit vielen Jahren mit. Clubmitglied ist er nicht, aber er kommt auch allein jede Woche her. Als altgedienter Marathonsportler läuft er von Bay Ridge nach Coney Island, schwimmt kurz und läuft dann zurück. Auch letzte Woche. Da hatten wir hier 22 Grad (ca. -6 °C). Für Menschen wie ihn gehört das zum Lifestyle. Für viele andere ist es heute eine Mutprobe (und wer sich registriert hat, bekommt hinterher auch ein Zertifikat, auf dem in großen Buchstaben I DID IT steht). Aber in einem sind die Eisbade-Helden alle gleich: Sie haben ein Problem. Wenn sie aus dem Wasser kommen, müssen sie zusehen, wie sie den Sand zwischen den Zehen wieder loswerden.