Blickfang der Woche

Manche Bauvorhaben klingen schon irrsinnig, ehe man sie anschauen kann. Und in diesem Falle wird es sogar noch schwindelerregender, wenn das Auge darauf herumklettert. Nun schaut doch mal: Wer kommt auf die Idee, direkt über Bahngleise zu bauen?

Hudson Yards Züge Wolkenkratzer

Hudson Yards war mal der Name eines New Yorker Eisenbahndepots am Hudson. Das ist es auch immer noch, obendrein verlaufen darunter Bahntunnel zum Festland. Inzwischen haben ihm aber die oben drauf entstehenden Wolkenkratzer den Namen weggeschnappt und sogar für eine eigene U-Bahn-Haltestelle mit ebenfalls diesem Namen gesorgt.

So ein Quatsch. Wolkenkratzer sorgen vielleicht für Nackenstarre oder Schwindelgefühl, aber nicht für Haltestellen. Das hat die Stadt angeleiert, und die Baulöwen hinter Hudson Yards hatten natürlich auch gewissen Interessen angemeldet.

Was sie leider nicht angemeldet hatten, ist gestalterischer Mut. Oder Kreativität. Ich finde die Hochhäuser charakterlos, nach vielem Hin und Her mit den Architekten und Baufirmen immer weiter heruntergefeilt auf Modelle der Marke “austauschbarer Glaskasten”.

Hudson Yards 2018

Aber mit dem Zugverkehr unter dem Erdgeschoss spielt dieses Wolkenkratzerdorf trotzdem in der Bundesliga der gewagten Architekturprojekte. Darüber schrieb ich übrigens vor zweieinhalb Jahren “Wolkenkratzer auf Stelzen” . Und in nicht allzuferner Zukunft schreibe ich euch dann die Geschichte des seltsamen Gebildes, das ihr da zwischen den Hochhäusern schon erkennen könnt. Das wird ein Spaß!