Es ist gerade fünf durch, das National Museum of the American Indian hat geschlossen, und ich sitze hier unten auf der Bank. “I’ll take you somewhere you can sit”, hat der Wächter gesagt und mich mit einem Nicken durch eine Tür geschoben. Seine Kollegen haben geguckt und gefragt, was ich angestellt habe.

Ich habe mich mit eben jenem Wächter verabredet. Er ist einer dieser New Yorker, über die ich Geschichten schreibe. Seine beginnt in einer Familie mit elf Kindern in einer Railroad-Unterkunft in Brooklyn. Aber die habe ich in diesem Moment ja noch nicht geschrieben. Jetzt will er nicht, dass ich draußen in der Hitze warten muss, also bringt er mich zu den Securityleuten im unteren Geschoss. Die haben nämlich eine ziemlich bequeme Bank.

Ich bin schon vor etwa einer Stunde hergekommen, um mir zwei Ausstellungen anzuschauen. Mir gefällt es, dass sie paralell hier laufen. Eine beschäftigt sich mit der besonderen Verbindung von Indianern und Pferden.

Und die zweite mit der besonderen Verbindung von Indianern und Skateboards. Schließlich waren es nicht braungebrannte Kalifornier, die das Surfen und dann, wenn mal keine Wellen hereinrollten, das Skaten erfanden. Sondern ein paar Reisende importierten in den 50ern begeistert die Idee von Hawaii, wo die Ureinwohner schon seit Jahrtausenden Wellenbretter zu bändigen wussten. In  der Ausstellung sieht man auch seltsame alte Geräte für den Landgebrauch. Und jetzt gibt es ein paar Leute, die es aus den Reservaten hinaus auf die großen Skateboard-Contests geschafft haben. Oder die dafür sorgen, dass Skateparks für die Jugend ihres Stammes gebaut werden. Oder die Skateboard-Decks mit Worten in ihrer jeweiligen Sprache designen.

Beide Ausstellungen zeigen auch Versuche, der Jugend ein bisschen der jeweiligen Kultur näherzubringen. Die einen mit Rollen, die anderen mit Reitunterricht. Am Beginn der Skateboard-Ausstellung findet sich ein Bild, das all diese Welten verbindet.