Dieses Schild hat mehrere Bedeutungen. Erstens versucht da offenbar jemand beinahe verzweifelt, die Trockenblumenarrangements zu schützen. Vielleicht will die ja einer kaufen. Zweitens kann man die Botschaft aber auch auf das Gebäude beziehen. Es war einmal eine Kirche.

Ab 1983 war es eine Disco (damals hieß das noch so). Als ich zum ersten Mal in New York war, war sie schon ein heißbegehrter Club, aber bei der New Yorker Altersbeschränkung brauchte ich gar nicht erst zu versuchen, hineinzukommen. Lange Jahre war The Limelight eine Institution – bald auch als Drogenumschlagsplatz, was der Film “Party Monster” aufgreift.

Nachdem wechselnde Clubs sich daran kaputtgewirtschaftet haben, kamen neue Pläne auf. Im Mai eröffnete es als Limelight Marketplace. Da gibt es die allgegenwärtigen Hunter-Gummistiefel, handgemachte Seifen, winzige Gourmet-Brownies, Designerjeans, Kaviar, Notizbüchlein und so weiter. Bei der Eröffnung war es zu voll, um einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Aber jetzt stehe ich da und habe Platz, um in Ruhe ganz unters Kirchendach zu schauen und mich darüber zu amüsieren, dass es ausnahmsweise mal ein deutsches Wort ist, das die Szenerei am treffendsten beschreibt: Konsumtempel.

Limelight heißt übrigens Rampenlicht.