Da bin ich auf dem Weg zu meinen Freunden vom Secret Science Club, und ich kann nicht einmal mit einstelligen Zahlen umgehen. Ich muss in die 7th Street, steige in der U-Bahn aber an der 7th Avenue (statt 4th and 9th) aus. Eine Rückbahn hatte ich in meiner Zeitplanung nicht eingerechnet, und als ich um zehn vor acht im Bell House ankomme, ist es voll und laut. Aber Wissenschaft geht ja auch im Stehen.

Jesse Ausubel spricht gleich über eine Riesenaufgabe: Er hat nachgehalten, was so alles im Meer herumschwimmt. Und wohin eigentlich. Als Mitbegründer des Census of Marine Life hat er zehn Jahre lang mit ganz vielen anderen Forschern zusammengearbeitet. Unter anderem haben sie herausgefunden, wie viel ganz tief unten im Meer los ist, welche Genstruktur welches Tier hat (mit dieser Datenbank haben prompt zwei New Yorker Schüler nachgewiesen, dass die Sushi-Restaurants gar nicht das teure Zeug anbieten, das sie auf die Speisekarte schreiben). Die Forscher haben außerdem entdeckt, dass Schildkröten um den ganzen Pazifik herumschwimmen und dass es da eine Stelle gibt, an der sich aus unerfindlichen Gründen eine Viertel Milliarde Fische im Schwarm treffen. Herr Ausubel hat dabei nebenbei ein fies aussehendes Krustentier entdeckt, das nach ihm benannt wurde. Seine Mutter habe ein T-Shirt davon, sagt er, und diesem Lacher setzt er noch einen drauf.

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Unter all den Dingen, die wir zu sehen bekommen, bleiben zwei besonders hängen. Beiden lasse ich den englischen Namen, weil man es besser kaum sagen kann. Da hätten wir also die Yeti Crab, zunächst in den tiefen, tiefen Tiefen des Meeres entdeckt, ist sie inzwischen so sehr zum Aushängeschild dieser Volkszählung im Meer geworden, dass man sie sogar als Plüschtier kaufen kann.

Und dann ist da noch der Blobfish. Er hat mit Abstand die Wahl zum Lieblingsfisch gewonnen – veranstaltet von den Wissenschaftlern für die Öffentlichkeit.

Und so sieht er aus.