Fett oder fit. So könnte man New Yorker grob (ganz, ganz grob) einteilen. Viele gehen laufen. Dafür gibt es schöne Strecken, am Wasser entlang oder durch den Wald. Aber oft genug sehe ich, wie stoisch man auch durch die Straßen traben kann – oder auf einer Brücke. Tiefe Atemzüge vom vierspurigem Stau sparen vielleicht die Zigarette danach. Mindestens ebenso viele gehen in den Gym, also in den Fitnessclub oder, wenn sie entsprechend schick wohnen, in den hauseigenen Gymnastikraum. Der letzte Schrei ist eine Variante des Spinning (rasend schnell radeln, ohne voranzukommen) kombiniert mit Therabändern, an denen man so lange kräftig zieht, bis man seine Arme nicht mehr spürt.

Aber in New York kann man auch ganz andere Dinge tun, die Puls und Adrenalinspiegel in die Höhe treiben. Hoch hinaus muss man dafür allemal. Nach einer Vorübung an einer hochgehängten Schaukel darf man sich einschäkeln, die Leiter hochklettern, zwei neue Schäkel bekommen (mit denen man von unten gesichert wird), sich festhalten lassen, während man schon die Schaukel hält, und dann auf Kommando abstoßen, um darauf zu hören, welche Bewegungen einem vom Obertrainer unten auf dem Boden zugerufen werden. Der kann nämlich dafür sorgen, dass man relativ lange was davon hat.

Aber in der Trapeze School New York kriegt man ja mehr als einen Versuch. “Beim nächsten Mal”, sagt der Obertrainer, als jemand sich mit enttäuschter Miene aus dem Netz auf den Boden manövriert. “Wir haben noch eine Menge Zeit.” Da lernt mancher dann auch die Sache mit Händen, Füßen und Aufschwung.