“Stehen Sie hier an?”, fragt sie. Schräg vor mir ist ein gebeugter Herr ausgeschert und greift sich Broschüren aus einem Wandhalter. Ich stehe eindeutig in der Schlange. Trotzdem bin ich gemeint. “Ja”, sage ich also. Eine Angestellte bellt uns an, wir sollen uns alle an die Wand stellen. Das klingt brutaler, als es ist. Die Wand ist glaube ich aus Marmor.

Eben biegt eine Frau, die zu meiner Alterklasse gehören könnte, um die letzte Ecke vor unserem Ziel. Ein Mann, ein bisschen jünger als ich und leger gekleidet, steuert schon auf den Ausgang zu. Ansonsten bin ich ausnahmslos von grandios zurechtgemachten alten Schachteln und älteren Herren umgeben, als ich meine Opernkarten abholen will.

Nebenan, bei den New York Philharmonic, arbeiten sie aggressiv daran, den Altersdurchschnitt zu senken. Aber nicht mit einem Studententarif. Das Plakat wirbt mit “Sind Sie unter 35?”