Nein, nein, nein, es gab keinen Börsencrash. Black Friday nennt man seit Mitte der 70er Jahre den Tag nach Thanksgiving. An diesem Brückentag nämlich beginnt die offizielle Saison für Weihnachtseinkäufe, und dazu bieten die großen Geschäfte derart verlockende Sonderangebote, dass die Innenstädte schwarz vor Menschen sind – und die Händler schwarze Zahlen schreiben. Nachdem sich in der jüngsten Vergangenheit die Wirtschaftskrise auch an dieser Art von schwarzem Freitag bemerkbar gemacht hat, gehen Prognosen des Einzelhandelsverband für heute von hungrigen 138 Millionen Schnäppchenjägern aus.

Ich kann mich nicht dazu durchringen, nur für ein paar Fotos morgens um kurz vor vier (!) vor irgendeinem Laden aufzutauchen, der dann öffnet. Ich mache mich um acht auf den Weg. Mir kommen viele Leute mit einem großen Paket entgegen: Flachbildschirme scheinen tatsächlich weit oben auf den Listen zu stehen. Ich habe ganz andere Pläne und kaufe für sechs Dollar im Megasupermarkt ein (wo ich Stapel mit Flachbildschirmen und American Breakfast-Brat-Brettern und, irgendwie eigenartig, Keyboards sehe), und dabei frage ich die Kassiererin , wie es um vier war. “Irre”, sagt sie. “Schon um zwei standen die Leute vor der Tür.” Auf dem Weg ins Büro schaue ich noch in einem Klamottengeschäft vorbei. Dort sind die Mitarbeiterinnen weniger entspannt. Vielleicht haben sie ja am Super Saturday (letzter Samstag vor Weihnachten) frei.