Grünes New York: Überraschungs-Garten in Little Italy

Ein Garten in New York? In ganz unterschiedlichen Vierteln Manhattans wird mir plötzlich grün vor Augen: So wie dieser Garten in Little Italy zwängen sich Nachbarschaftsgärten – community gardens – hier und da in die dichte Bebauung. Zu Flora und Fauna gesellen sich im Elizabeth Street Garden aber noch ein paar überraschende Dauergäste.

Katzen legen sich in New York ja gerne mal auf die faule Haut, und zwar auch die großen ihrer Art, aus Stein und in mehr oder weniger Originalgröße – so wie die Löwen vor der Public Library. In diesem – öffentlich zugänglichen – Garten verblüfft das Tier nun aber doch. Und es ist nicht allein.

Im Elizabeth Street Garden wimmelt es nahezu vor Skulpturen. Da stehen gigantische Pokale aus Stein und fein verzierte Sockel, mit oder ohne schönen Menschen drauf, unter alten Bäumen, auf dem Rasen, am Rande von Beeten. Das hängt mit der Geschichte dieses Gartens zusammen.

Auf dem Gelände in Little Italy stand einmal eine Schule. Nachdem sie in den 1970er Jahren abgerissen wurde, wurde nur ein Teil des Grundstücks wieder bebaut – und der Rest lag in den 80er Jahren brach. Anfang der 90er Jahre überzeugte die Elizabeth Street Gallery die zuständigen Stadtteilpolitiker davon, dass sie dieses Brachland nutzen darf – sofern sie es aufräumt und pflegt und mit einer Erlaubnis, die immer nur für einen Monat gilt.

Vom Sammlerglück zum Community Garden

Die Elizabeth Street Gallery liegt gleich neben dem Garten in einem ehemaligen Feuerwehrhaus. Der Galeriebesitzer sammelt altes Zeug. Sein Geschäft dient vor allem dazu, ihm diese Leidenschaft zu ermöglichen – Verkäufe bringen Geld für Neuerwerbungen. Dabei kommt auch die eine oder andere Gartenskulptur herum, und die landete fortan in dem schönen Garten in New York.

Seit einer Weile kümmert sich eine rege Gruppe von Ehrenamtlichen darum, dass die Menschen aus dem Viertel sich im Elizabeth Street Garden erholen können. Little Italy hat nämlich verhältnismäßig wenig Grün zu bieten. Umso schöner, dass man hier hineinschlendern darf – begrüßt von einer Sphinx. Aber keine Bange, das Rätsel dieses verwunschenen Gartens hätten wir ja nun gelöst.