“Wie lange hat es gedauert, bis du ohne Stadt- und U-Bahn-Plan losgezogen bist?”, hat mich mal eine Freundin gefragt, die zu Besuch war und vertrauensvoll hinter mir hertrottete und nur ab und zu mal meine richtungsweisenden Gesten mit ihrem Plan abglich.

So ein kleines bisschen Neid schwang da mit, aber sie wollte es auch wirklich wissen. Und ich hatte keine Antwort. Nur die Erinnerung, dass ich mal eine andere Frau gefragt hatte, wie sie das eigentlich gemacht hat, sich die ganzen Wege zu merken.

Es passiert nicht von einem Tag auf den anderen, dass man eine innere Landkarte von New York entwickelt. Aber auf eins kann sich jeder in New York verlassen, ob als Tourist oder als Urgestein: Gerade dann, wenn du denkst, du kennst dich aus, wirft dir die Stadt einen dicken Kauknochen hin.

So stehe ich jetzt hier und frage mich, wohin. Nur gut, dass ich zu Fuß unterwegs bin – mit dem Rad wäre ich an dieser Stelle ratlos.

 

One Way or the other ... in New York