Dafür ist der Laden nicht ausgelegt. Überall stehen Leute, das Personal versucht verzweifelt, eine erkennbare Reihe für diejenigen zu bilden, die sich ein Buch vom Tisch geschnappt haben und selbiges noch bezahlen müssen, und vor der Tür steht die Polizei. Einen besseren Empfang hätte man einer Punk-Ikone wohl kaum bereiten können.

 

 

“Ich dachte, ich lese fünf Minuten”, sagt Richard Hell. Das ist zwar länger als ein anständiger Punkrocksong, aber deutlich kürzer als eine handelsübliche Lesung. Es geht aber auch nicht anders. Bookmarc ist für einen solchen Andrang nicht ausgelegt, und ein Mikrofon gibt es auch nicht. Ich stehe sehr weit vorn (Stühle passen in den Buchladen des Modedesigners Marc Jacobs schon mal gar nicht) und habe trotzdem Mühe, die Passage zu hören, die Richard Hell aus seinen neuen Memoiren liest.

Wie er denn darauf gekommen sei, nach ein paar Romanen jetzt seine Autobiografie zu schreiben, fragt jemand und suggeriert, dass sicher viele Leute darum gebeten haben. “Nein”, sagt Richard Hell. “Die Abgabe eines neuen Buch war fällig. Und das schien mir einfach, die Recherchen waren ja alle schon gemacht.” Allerdings habe er bei seiner Kalkulation etwas vergessen: Anders als bei einem Roman müsse man sich an die Wahrheit halten. Oder hat er Fakten gesagt?