Spezialinstrument

Straßenmusiker werden in New York tiefergelegt – viele spielen auf den Bahnsteigen oder in den Gängen zwischen den U-Bahn-Stationen, und so einige gewinnen einen guten Platz bei der alljährlichen Audition. So habe ich in den U-Bahn-Stationen schon alle möglichen Instrumente gesehen. Aber dieser Mann hier und heute erscheint mir einzigartig. Wie würde man seine Erfindung wohl nennen?

Frühlingsboten

Warm ist es nicht. Das war es schon, dann wieder knapp an der Schneesturmreprise vorbei, jetzt etwas milder, aber mit kaltem Wind. Trotzdem ist in New York eindeutig das Frühjahr eingekehrt: Dieses Wochenende beginnt der Brooklyn Flea wieder seine Outdoor-Saison. Dieses Jahr ist ein neuer Ort mit besten Aussichten hinzugekommen. Das alles können Flohmarktfreunde gar nicht erwarten. In Williamsburg macht der Brooklyn Flea jetzt also dem Artists & Flea Konkurrenz (der ein paar Kleiderstangenlängen entfernt in seiner Halle residiert), hat zwar den Blick auf Manhattan auf der Habenseite, aber dafür keinen Schatten. Was heute noch…

Wie im Fernsehen

Es ist nicht das erste Mal, dass ich außerhalb eines Flughafens durch einen Metalldetektor trete. Aber in einer Schule habe ich das noch nie getan (ich war allerdings auch schon lange nicht mehr in einer Schule, jedenfalls in keiner für Lehrzwecke genutzten; PS1 und PS90 zählen also nicht). Dass man in den gefährlichen USA schon in der Schule nach Waffen suchen muss, kennen Deutsche aus den Fernsehen. Aber gerade diese Schule passt nicht ins Klischee. Die Frances Perkins Academy ist eine kleine Schule mit Projektunterricht in gerade mal acht Klassenräumen, versteckt in der großen Automotive…

Bowling Soundtrack

“Danke, dass ihr trotz des Schnees gekommen seid”, ruft Matt, und dann spielen er und die restlichen Havenots die nächsten paar Stücke ohne Atempause nacheinander weg. Mit freundlicher Unterstützung von Punkrockers Radio und besagtem Matt (“Ich hab die doch nicht auf die Gästeliste gesetzt”, sagt er dem verdutzt dreinblickenden Mann an der Kasse, als er mich nach drinnen holt) bin ich dabei. Zwei weitere Bands, die heute auftreten sollten, haben es nicht nach Brooklyn geschafft. So spielen die Have Nots eben eine Dreiviertelstunde, und als sie “Serf City USA” anstimmen, leuchten die Scheinwerfer über ihnen…

Meerjungfrauen

Vertreiben drei Minuten von der schönsten Parade New Yorks etwaige beginnende Herbstdepressionen bei meinen Lesern? Die Mermaid Parade in Coney Island (Brooklyn) war dieses Jahr zwar schon im Juni. Aber wie meine natürlichen Feinde, die Eichhörnchen, habe ich vorgesorgt – mit einem Experiment, das soeben fertig geworden ist. Raul Mandru und ich haben einander in Coney Island ungefähr einmal pro Stunde daran erinnert, nur ja genug Wasser zu trinken, ausprobiert, wie wir zusammenarbeiten, sozusagen ein Brainstorming on the Go und am Ende einen Film gemacht, und für den Soundtrack haben wir den Musiker Volker Wendland…

Mode ohne Einladungskarte

Einkäufer, Chefredakteurinnen und Blogger kloppen sich jetzt um die besten Plätze in London. Die New York Fashion Week ist vorbei, der Modezirkus ist weitergezogen. Quatsch! Beim Williamsburg Fashion Weekend geht es heute und morgen zur Sache. Die Mode aus dem Hipsterstadtteil in Brooklyn taugt nicht unbedingt; aber die Präsentation macht Spaß. Kein ungeschriebenes Protokoll macht daraus eine blasierte Angelegenheit, wer früh genug kommt und acht Dollar bezahlt, darf zuschauen, und es dürfen sogar Designer außerhalb der Stadtteilgrenzen mitmachten. Die Bemerkung “Wir sind aus Williamsburg, Virginia” zieht viele Lacher nach sich. Aber zum Schluss ist da…