Fahrrad aus dem Jenseits

Auch in einer Stadt von der Größe New Yorks gibt es eingetretene Pfade (ganz buchstäblich, aber vor allem im übertragenen Sinne). Ich habe vor langer Zeit mal gelesen, dass das zu den menschlichen Eigenschaften gehört: Wir machen aus jeder Welt ein Dorf, indem wir nach kurzer Zeit immer denselben Weg zur Arbeit nehmen, den Kaffee am selben Stand kaufen und im selben Supermarkt in der Schlange stehen (nämlich dem, in dessen engem Regallabyrinth wir mit geschlossenen Augen Tomatensauce finden würden). Also mache ich mir keine großen Sorgen darüber, dass ich auch Routinewege nehme. Und deshalb…

Vorsicht, Fisch!

In Deutschland stünde an solcher Stelle vermutlich schlicht ein “Verboten”-Schild. Aber hier am East River darf man angeln. Man darf das, was man da aus dem Wasser gezogen hat, auch essen. Aber bevor man es tut, sollte man doch vielleicht besser das Gesundheitsamt anrufen. Ich weiß nicht, ob das nun allein an der Wasserverschmutzung liegt oder ob hier giftiges Getier lebt (und stirbt). Weiter draußen, am Meer, stehen jedenfalls viel mehr Leute mit einer Angel oder zweien. Bisher habe ich mir nie etwas dabei gedacht, dass es immer nur Männer sind. Dabei könnte das einen…

Zwischen den Gleisen

Über New Yorker U-Bahn-Kunst schreibe ich ja immer wieder. Aber da unten gibt es noch eine andere Kunst, die man nur selten zu sehen bekommt. Der Rund-um-die-Uhr-Service macht es schwierig, Gleise, Signale und Weichen in Schuss zu halten. Viele der Arbeiten werden deshalb nachts und am Wochenende erledigt. Sie stören aber trotzdem den Verkehr. Umgekehrt machen die Züge Arbeit: Einer aus dem Team muss die ganze Zeit aufpassen, ob die nächste Bahn kommt. Beim Zuschauen kann man lernen, wo man in relativer Sicherheit steht, falls man mal in die Verlegenheit kommen sollte, auf den Gleisen…

Abschlepp-Spruch

Es heißt ja immer, New Yorker seien so unfreundlich. Das stimmt aber doch gar nicht. Man muss nur mithalten können. Mit ihrem Humor, mit ihrem Tempo, mit dem kleinen Zeitfenster zwischen dem einen Job und dem nächsten. Und sich vielleicht nicht gar so oft bei immer denselben Dingen schrecklich blöde anstellen. Und nicht ständig im Weg stehen, wenn New Yorker und ihre Zeitfenster auf räumliche Dimensionen treffen. Einen freundlichen Spruch könne man aber doch jederzeit wenigstens hinterherrufen? Klar, das sehen die hart arbeitenden Menschen in dieser Werkstatt ein. Bittesehr: