Goldfalle

Huch, beinahe hätte ich den Indian Summer verpasst! Schnee ist schon wieder Schnee von vorgestern, heute wärmt die Sonne sogar ein bisschen, draußen sind es locker 20 Grad (jawohl: Celsius). Und die Bäume sind gerade in dieser Phase, wo sie der Sonne nacheifern. Nur dass die nicht gleich alles fallen lässt. Vergänglichkeit ist so schwer zu verstehen. Abschied tut weh, und all die Dinge, die man zum Trost gesagt bekommt, können das auch nicht ändern. Nur hier hat das Aus und Vorbei für einen Augenblick eine solche Schönheit, dass der Schmerz für einen Herzschlag aussetzt….

Von einem Tag auf den anderen

So sah das gestern noch aus im Central Park. Viel Grün, ein bisschen Farbe. Etwas Laub auf dem Boden, sehr wenige freiliegende Äste, abgesehen vom Wind kaum Herbststimmung. Das war gestern. Heute Mittag (!) sieht das so aus: Und im Wetterbericht sprechen sie von Schnee. Als wollte New York mal wieder beweisen: Es gibt hier nur zwei Jahreszeiten, nicht vier wie anderswo.

Die aktuellen Farben

Meine alte und meine neue Heimat haben einiges gemeinsam. Zum Beispiel sagen Besucher hüben wie drüben in überraschtem Ton: Hier gibt es ja richtig viel Grün! Das Ruhrgebiet halten Nichteingeweihte immer noch für kohlrabenschwarz, obwohl die Zechen schon seit Jahrzehnten dicht sind. Und New York stellen sie sich in wolkenkratzerstahlgrau vor. Dabei gibt es hier 5,2 Millionen Bäume (ungefähr so viele Menschen leben im Ruhrgebiet), und rund 24.000 davon sollen im Central Park stehen. Ich frage mich, wer die alle zählt. Im Moment aber behalten die Klischees recht: Grün ist schwerlich zu finden. Die Bäume…