Jedes Böhnchen gibt ein …

Mit dem Wort machen sie derzeit Werbung im Fernsehen, funktioniert aber nicht, ich könnte jedenfalls nicht sagen, wofür da geworben wird, aber die Frage, die ist so eine Art Ohrwurm: “Was heißt eigentlich ‘artisanal’?” Im Grunde genommen betont der Begriff die Handwerkskunst. Das Gefühl, das da mitschwingt, kann man im Deutschen am ehesten mit “hausgemacht” vergleichen – nur hipper.     Und jetzt fängt die Saison für “artisanal food” wieder an. Der New Amsterdam Market öffnet wieder, jeden Sonntag gibt es hier unter der Stadtautobahn (!) nicht nur Brot (heute von 15 verschiedenen Bäckern, die…

Soho und Bushwick machen Druck

Vor dem Wooster Street Social Club in Soho hängen so viele Leute herum und rauchen, dass ich fast den falschen Eingang nehmen will. Exklusiv ist der Club nicht: Wooster Street ist ein Tätowierstudio mit Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen. Heute wird hier eine Ausstellung von Chris Stain eröffnet. Dazu feiert der Streetartist auch gleich noch die Veröffentlichung von “Long Story Short – A Collection of Inspiration”. Und der Aktivist Josh MacPhee (Just Seeds) hält einen Vortrag über die Verbindung von Wandmalerei und sozialen Bewegungen. Aber das ist hier ja kein Geschichtsclub. Am anderen Ende der…

Abschalten im Coffeeshop

Wie in anderen Großstädten auch sieht man in New York viele Leute im Café vor ihrem Computer sitzen. Manche schauen nur mal schnell etwas nach, manche lesen, und manche tun das, was sie Arbeit nennen. Besonders in Hipstervierteln kann das dazu führen, dass alle Tische den ganzen Tag lang von denselben Computern belegt sind. Manche Cafés sind extra dafür ausgelegt, sie bieten nicht nur WiFi, sondern auch Stromanschlüsse direkt auf dem Tisch, und sie haben Gäste, die wissen, dass man artig jede Stunde wieder etwas Neues bestellt. Andere Cafés hätten lieber mehr Fluktuation, weniger Stromverbrauch…

Wein im Park

Was stimmt nicht an diesem Bild? Na ja wohl die Mütze des Elefanten! Zu der Jahreszeit, die sie andeutet, geht man in New York zwar auch gerne in den Park. Aber dazu zieht man sich anders an. Und man liegt nur dann herum, wenn man in einem Zustand ist, bei dem man keine Zeitschrift mehr halten kann. Diese Szene hier sagt also: Der Indoor-Park ist wieder da! Hipster haben ihn letztes Jahr schon geliebt, was zu einem Gutteil an den ganzen Steckdosen für die Hipster-Accessoires liegt. Aber dieses Jahr geht es hier etwas traditioneller zu….

Gaga Advent

Ha, erster Advent! Damit niemand hinterher sagen kann, Weihnachten sei wieder so plötzlich gekommen, werde ich an jedem Adventssonntag etwas Passendes in den Blog stellen. Tja, und was macht man in der Vorweihnachtszeit in New York? Einkaufen natürlich. Die großen Kaufhäuser dekorieren ihre Schaufenster so, dass Modeblogs in aller Welt Purzelbäume machen. Und Barneys setzt dem Zirkus dieses Jahr noch einen drauf. Als Mike Lee im September 2010 auf dem CEO-Sitz bei Barneys Platz nahm, schrieb er sofort einen Brief an das Management von Lady Gaga. Er wollte von vornherein, dass das Modekaufhaus mit dem…

Containerdorf

New York ist voller Baustellen. Die sind nicht einfach nur ein Attribut der Stadt. Manche von ihnen sind auch diese eine Folge von Gentrifizierung, über die fast niemand spricht. In Brooklyn sieht man das besonders gut. Da gibt es Ecken, deren Bevölkerungsdichte in den letzten zehn Jahren so stark zugenommen hat, dass es Probleme mit dem öffentlichen Verkehrssystem gibt: überlastet. Und dann ist zwar das eine und das andere Hochhaus voller Eigentumswohnungen fertig, aber es gibt trotzdem noch – Baustellen. Oder Plätze, auf denen das Unkraut in die Höhe schießt, weil die Bauherren Muffensausen bekommen…

Schreibwaise

Eine bestimmte Art von New Yorkern pflegt eine leicht angeberische Liebesbeziehung mit Schreibmaschinen. “Arm Candy” ist das hübsche hiesige Wort für Menschen, denen man in ähnlicher Weise zugetan ist. Aber auch wenn Schreibmaschinen sich theoretisch auf den Arm nehmen lassen, trägt sie kaum jemand umher. Die Dinger sind ja nicht einmal WiFi-fähig. Trotzdem treffe ich auf so ziemlich jedem Flohmarkt Händler, die entweder irgendwo eine Schreibmaschine zwischen Holz-Milchkisten und Industrieleuchten arrangiert haben oder sich gar auf Schreibmaschinen spezialisiert haben. Oft ist dann ein Blatt Papier eingespannt, auf das einige Sätze getippt sind. Als Beweis, dass…