Hirnvolumen 1: Raus aus dem Palast

Natürlich hält Joshua Foer seine Lesung auswändig. Darüber habe ich vorher gar nicht nachgedacht, aber klar: Wer ein Buch darüber schreibt, wie die Meister ihres Fachs ihr Gehirn dazu bringen, sich alle möglichen Dinge rasend schnell und zuverlässig zu merken, der muss ja nun auch zeigen, dass das wirklich funktioniert. Joshua Foer ist Journalist, er hat eigentlich nur über die Meisterschaften berichten wollen, aber dann war es um ihn geschehen. Ein Jahr später trat er in New York mit an – und gewann. Darüber (und über zahlreiche Gespräche mit den schillerndsten Gedächtniskünstlern und den ernsthaftesten…

Roboterwelt

Diese Kinder und Jugendlichen können vielleicht feiern! Sie singen, klatschen, trampeln, pfeifen, tanzen und feuern ihre Freunde an. Und nein, ich bin nicht bei einem Schönheits- oder Talentwettbewerb. Diese Kinder feiern Wissenschaft und Technik. Bei den Meisterschaften von NYC First treten Teams mit ihren Robotern gegeneinander an. Ihre Maschinen sehen zum Beispiel so aus: Und dann treten sie gegeneinander an. Diese hier spielen Basketball. Und das Team, das die Roboter gebaut hat, steht hinter der Absperrung und tut, was es kann, um Körbe zu werfen und die anderen zu blocken. Rundherum sieht es nicht anders…

Ist der schwanger?

Natürlich kommen viele Leute wegen der Haie her. Und wegen all der bunten Riffbewohner. Aber manche mögen auch dieselben kleinen Tierchen wie ich. Ich besuche hier so gern die Seepferdchen. Auch wenn meine Kamera immer Schwierigkeiten mit ihnen hat. Im New York Aquarium gibt es Seepferdchen in mehreren Becken. Und in mehreren Zuständen. Dieses hier ist doch wohl dabei, Vater zu werden, oder nicht? Und dann gibt es da noch diese Spezialbecken. Ausgeklügelte Technik sorgt für Auftrieb. Sonst leben sie nicht. Sonst schweben sie nicht. Die Tiere, denen man im Meer lieber nicht so nah…

Bruchrechnen mit dem Lügenbaron

Die Vortragsserie “Adult Education” (Erwachsenenbildung) erfordert gleichzeitig Erwachsenenhirne und Kinderseelen. Denn auf der einen Seite sind die Kurzvorträge meist sehr intelligent aufgebaut. Auf der anderen Seite enthalten sie eine gute Portion dessen, was der eine Lügenmärchen und der andere dramatische Zuspitzung nennen mag. Ich nenne es großen Spaß. Für mich wird es manchmal zum Rätselraten, an welcher Stelle ein Vortrag die Grenze zum Reich der Fantasie überschreitet, weil ich nun einmal nicht mein ganzes Leben in diesem Land verbracht habe und mir manches Allgemeinwissen fehlt – von Popkultur bis Geschichte. Drew Dernavich arbeitet als Zeichner…

New York liest!

Da sitzen sie und schauen dem entgegen, was sie als Beweis dafür werten, dass all diese vermeintlichen Experten falsch liegen: Kurze Texte sind nämlich nicht das Einzige, was überhaupt noch gelesen wird. Der Chefredakteur des New York Magazine hat zu “Behind the Longreads” drei seiner Autoren mitgebracht: Wesley Yang, Jessica Pressler und Dan P. Lee sprechen über die Entstehung ihrer Long Reads – das sind sehr lange Geschichten, die aber eben keine Märchen, sondern Sachgeschichten sind. Und die wie hulle gelesen werden. Selbst die Aussicht, mehr über die Geschichten zu erfahren, zieht die Leute an:…

Puppenspielertricks

Graf Zahl ist nicht da. Die Sesamstraße hatte ich ja auch gar nicht erwartet, aber Puppen – schon. Den Titel der Veranstaltung finde ich ärgerlich irreführend: Fireside Puppet Chats. In der Reihe, die die Puppenspielerin Kate Brehm organisiert, steht heute Mathematik auf dem Programm, und ich dachte, so etwas mit Puppen umgesetzt, das wäre doch was für mich. Aber es gibt weder einen Kamin noch Puppen, nur Puppenspieler. Am Ende lerne ich aber doch noch etwas: Man kann an einer Hand bis 31 zählen. Wenn man das Dualsystem verwendet. Kate macht es vor, hat diesen…

Spurenleser

Viele Leute denken, Manhattan wurde an seinem südlichen Ende verkauft. Da kommt man schließlich an, wenn man vom Meer her rüberschippert, und da unten stand später der Wall, nach dem heute noch die Straße benannt ist, auf der die Aktienhändler heiße Luft verkaufen. Aber niemand hat da unten Manhattan verkauft. Das war am anderen Ende, hoch oben im Norden, im heutigen Inwood. Zur Erinnerung an Peter Minuits Geschäft mit den Reckgewawanc liegt da heutzutage ein Stein herum: An der Stelle soll außerdem 280 Jahre lang ein Tulpenbaum gestanden haben. Fast genau so lange hat es…