Prima Donna

Sonst heißt es ja meistens “please don’t …” oder “you can’t”. Aber hier fallen die Worte “strictly” und “prohibited”. Nein, ich habe keinen Ausflug ins Atomkraftwerk gemacht, ich sitze in der Oper. Diesmal nicht in der Met, sondern im Howard Gilman Opera House der Brooklyn Academy of Music (BAM), wo die derzeit heimatlose New York City Opera an diesem Abend gastiert. Und dort drinnen darf man nicht fotografieren. Was sehr schade ist, weil allein das Bühnenbild von Rufus Wainwrights Operndebüt “Prima Donna” sehenswert ist. Ich kann natürlich auch nicht den Gesang meiner neuen Lieblingssängerin aufnehmen…

Lärm machen wie in den 90ern

Vor 20 Jahren hat sich Phil Kline etwas ausgedacht, das zum Dezember gehört und im Dezember gehört werden soll in den Straßen von New York. Seither gibt es jedes Jahr “Unsilent Night”. Wenn sie es erklären sollen, sagen manche: Ach, da muss man dabei gewesen sein. Aber das sind ja schlecht erzählte Geschichten, die so enden. Ich versuche es mal andersherum. Nämlich mit den entscheidenen Zutaten: plus [audio:https://www.moment-newyork.de/wp-content/uploads/UnsilentNight1.mp3|titles=Unsilent Night] ungefähr gleich Hat nicht funktioniert? Na, dann eben noch die Rechenregeln: Phil Kline hat vier elektonische Stücke komponiert, die gleichzeitig draußen abgespielt das ergeben, was ihm…

Wein im Park

Was stimmt nicht an diesem Bild? Na ja wohl die Mütze des Elefanten! Zu der Jahreszeit, die sie andeutet, geht man in New York zwar auch gerne in den Park. Aber dazu zieht man sich anders an. Und man liegt nur dann herum, wenn man in einem Zustand ist, bei dem man keine Zeitschrift mehr halten kann. Diese Szene hier sagt also: Der Indoor-Park ist wieder da! Hipster haben ihn letztes Jahr schon geliebt, was zu einem Gutteil an den ganzen Steckdosen für die Hipster-Accessoires liegt. Aber dieses Jahr geht es hier etwas traditioneller zu….

Moment mal: Beethovenmonat?

“Awareness” ist eine wichtige Sache. Ich kann das nicht so recht übersetzen, und jedes Mal aufs Neue frage ich mich, ob das nicht mehr an der dahinterstehenden Kultur als an der Vokabel liegt. In New York gehört es zum Alltag, sich für andere einzusetzen – natürlich nicht in der U-Bahn, in der Wartschlange oder sonstwo, wo man andernorts gutes Benehmen beobachten kann. Aber es gibt unzählige Organisationen, die Gutes im Sinn haben, und denen gibt man Geld oder Zeit. Weil die Organisationen wiederum auf Spenden und auf ehrenamtliche Helfer angewiesen sind, lassen sie sich etwas…

Ironie des Schicksals

Kontrastprogramm zu gestern: Kleines Haus, unfertiges Stück, konzertante Aufführung, U-Musik statt E-Musik (oder anders gesagt: Musical statt Oper). Im achten Stock eines Hauses, in dem unten ein gelangweilter Rezeptionist sich vorwiegend mit Büromenschen herumschlägt, ganz nah am Times Square, muss ich im Gang vor dem Fahrstuhl warten, dass der Saal freigegeben wird. Aber da treffe ich später Jimmy, und deshalb frage ich mich jetzt, ob das Schicksal noch nicht mitbekommen hat, dass Ironie total aus der Mode ist. Die Sache ist nämlich die: Ich bin diese ganzen Angeber so leid. Mich ermüden diese Leute, die…

Immer dasselbe Theater!

Eben erst hat mir ein Schreiner bestätigt, dass die New Yorker Feuerwehrleute nicht lange fackeln, wenn sie irgendwo hineinwollen. Er hat ein gutes Geschäft mit einer Reihe Türen gemacht, die komplett erneuert werden mussten, nachdem die Männer mit den Äxten und Helmen sie kurz und klein gehauen hatten. Und jetzt stehe ich in der Kulissenwerkstatt der Metropolitan Opera und habe ein Dejà Vu: “Jeden Abend hauen die das kaputt”, sagt der Handwerker dort. Die Tafel am Ehrenmal von Bertarido fällt bereits in den Proben zu “Rodelinda” der Opernleidenschaft zum Opfer, und so muss eben ordentlich…