U-Bahn-Kunst: Bunt!

  Schön bunt, schön durcheinander – und ganz schön durchdacht. Hinter der neu gestalteten U-Bahn-Haltestelle am Columbus Circle steckt eine ganze Weile Arbeit.  Anfang des neuen Jahrtausends kontaktierte Sol LeWitt, Begründer des Begriffs “Konzeptkunst”, die New Yorker Verkehrsbetriebe. Er wollte auch gern etwas beitragen zu deren umfangreichem Kunstprogramm. 2004 reichte er seinen Entwurf für diese Haltestelle ein, und bis zu seinem Tod drei Jahre später nahm er noch Farbproben ab. Erst 2009 wurde “Whirls and Twirls” fertig. Noch kann man in New York übrigens auch Skulpturen von Sol LeWitt sehen – den ganzen Sommer über…

U-Bahn-Kunst: Verzweigt

Total typisch New York: Bäume. Ist schon klar, dass die meisten an etwas anderes zuerst denken, aber es gibt tatsächlich viele Bäume in New York City. Es kommt zuweilen nur darauf an, wo genau man sich da befindet. Unten im Battery Park zum Beispiel kann man hochschauen und den Überblick verlieren: Wo fängt das eine Geäst an und was gehört schon zum nächsten Baum? Mike und Doug Starn haben das gesehen (im Winter geht es besonders gut). Und sich gedacht: Ach, das ist ja genauso wie die New Yorker U-Bahn-Linien – so jedenfalls beschreiben sie…

Moment mal: Krötenwanderung

Ich habe heute leider keine Schildkröten für euch. Am Wochenende wollte ich eigentlich in das Insel-und-Marschland-Labyrinth der Jamaica Bay in Queens, aber ich fand keinen Weg, um genau da hinzukommen, wo es mich hinzog, und  ich entschloss mich dagegen, es einfach da in der Nähe zu versuchen. Sonst hätte ich jetzt vielleicht ein passendes Foto. Ich wollte die Schildkröten besuchen. Deren Paarungszeit fängt jetzt an, dann sind die – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – ganz schön aktiv. Und behindern damit manchmal den Verkehr. Diese besondere Art der Krötenwanderung ist heute in den Nachrichten gelandet (am…

Moment mal: Eine Stadt voller Hänger

“Habt ihr auch eine U-Bahn da, wo du herkommst?”, fragt er. Das rührt nicht von der Ignoranz her, die Europäer Amerikanern gern nachsagen. Wir haben gerade über den Lärmpegel in New York gesprochen, und er hat gesagt, dass sie Bremsen der U-Bahn schon immer so gequietscht und gekreischt haben. Deshalb fügt er an: “Und, die ist bestimmt leiser, oder?” Ich versuche, auf höfliche Weise zu erklären, dass die U-Bahn, die ich gewohnt war, moderner ist als das olle New Yorker System. Aber, versuche ich seinen Zorn auf die New Yorker Zustände zu beschwichtigen, in New…

U-Bahn-Kunst: Müllbeutel

Ha! Ich sehe es und denke an meine Serie über  New Yorker Müll. Daraus baue ich doch gleich eine neue Reihe. Diesen Müllmann hier treffe ich nämlich in der U-Bahn. Die Pleitestadt New York und ihre angeschlagenen Verkehrsbetriebe mögen zwar vielleicht mit fünfzig Jahre alten U-Bahn-Signalen wirtschaften. Aber sie geben auch Künstlern den Auftrag, sich etwas zu einer U-Bahn-Haltestelle auszudenken. Hier, unter der Prince Street, waren Janet Zweig und Edward del Rosario am Werk. Der Müllmann ist nur eine von vielen Figuren in der Wand. Sie haben nicht den Großstadtdreck gemeinsam, sondern das Handeln: “Carrying…

Next Bus, please

Diese Stadt hat mich verdorben. Wenn ich das zugebe, will jegliches Gegenüber immer gleich ein Beispiel hören. Erst einmal konkretisiere ich: New York verdirbt einen für das Leben anderswo. Das fiel mir auf, als mich neulich ein Besucher aus meiner Heimat fragte, ob die U-Bahnen die ganze Nacht durchfahren. Ich sagte erst einmal nichts, und ich fürchte, ich schaute ein wenig dümmlich aus der Wäsche. Es dauerte halt einen Moment, bis ich die Frage verstand. “Ja”, sagte ich also, und schluckte das “klar!” betreten herunter. Ich möchte mir nicht vorstellen, wieder Fahrpläne auswändig lernen zu…

Straßenkreuzer

Über die Straße oder über den Jordan? In Los Angeles scheint das nahe beieinander zu liegen. Hier läuft man eher selten, man fährt mit dem Auto. Falls aber doch einmal jemand zu Fuß geht, wird ihm hier ordentlich erklärt, was die seltsamen Zeichen an der Seite der Ampel bedeuten, die man vom Auto aus kaum wahrnimmt.