Parkplatz in der Zeitung

Parken in New York ist teuer. Lokalmedien berichten über die seltenen, dafür um so dekadenteren Garagen in Manhattan (Kaufwert: ca. eine Million Dollar), und am Straßenrand müssen Autofahrer entweder in eine Parkuhr investieren und auf den vorgegebenen Zeitraum achten oder an einigen Wochentagen zu bestimmten Zeiten umparken. Deshalb streiche ich sofort meinen ersten Gedanken bei diesem Anblick in Chelsea: Dieses Auto steht da bestimmt noch nicht lange, wohl kaum wird es jemand dort sich selbst überlassen haben, schon gar nicht mit einem Nummernschild versehen. Das äußere Erscheinungsbild erinnert daran, dass es in den USA nichts…

CSI

“Use the gate”, rufen die Beamten, und ich denke mir: Ja, da haben sie recht, es ist echt ein ganz schönes Gedränge hier. Eben bin ich aus der U-Bahn gestiegen, und eine Masse Menschen schiebt zum Ausgang. Menschenmengen sind oft unterwegs, so viel Gedrängel am Ausgang kommt aber selten vor. Als ich durch die Eigendynamik dieser Masse auf ein Drehkreuz zudrifte, merke ich, dass die rufenden Polizisten versuchen, die gesamte Menschenmenge durch das Tor zu lotsen. In der U-Bahn geht man normalerweise durch Drehkreuze, meistens sind sie hüfthoch, manchmal türhoch, und man muss da sowohl…

Moment mal: Fluten

Die New Yorker U-Bahn ist gefährlich. Wenn es regnet jedenfalls. Es ist nämlich so: Da unten tropft es sowieso schon ohne Ende, deshalb plant man beim U-Bahn-Bau die Drainage ja gleich mit (und es geht das Gerücht, ohne Wartung wäre das komplette System in kürzester Zeit geflutet). Aber wenn es regnet, so wie es in New York oft regnet, nämlich heftig, entstehen in Nullkommanix Pfützen. Nicht nur auf den Bahnsteigen sammelt sich Wasser, sondern es warten auch erstaunlich tiefe Teiche auf den schiefgelaufenen Treppenabsätzen, und auf den Treppen selbst rauschen pittoreske Wasserfälle – neue Hindernisse…

Mit Puppenaugen

Ich biege um die Kurve und denke kurz, dass sich ein Außerirdischer in die Büsche geschlagen hat. Es ist tatsächlich ein Lebewesen, aber irdischen Ursprungs. Auf Deutsch heißt es Christophskraut, aber das weiß ich noch nicht, als ich es erblicke. Hier erfahre ich, dass es Doll’s Eye (Puppenauge) genannt wird, und das erscheint mir passend. Kurz zuvor hatte ich eine ähnliche Begegnung: So etwas findet sich in dem einen oder anderen Gemüseladen hier. Vor allem die Asiaten wissen, was damit zu tun ist. Ich habe noch nicht versucht, Bitter Gourd (Bittermelone) zu kochen. Und hier…

Von wegen Schmelztiegel

Ein Taxifahrer ist das große Gesprächsthema fürs Wochenende. Der Einwanderer aus Bangladesh hatte in Midtown einen 21-Jährigen aus einer Kleinstadt im Staat New York gefahren. Der hatte den Taxifahrer während des Smalltalks gefragt, ob er Moslem sei, daraufhin Witze über den Ramadan gemacht und ein Messer gezogen, mit dem er den Taxifahrer am Arm, im Gesicht und am Hals verletzte. Wenige Stunden später war er gefasst. Der Taxifahrer hat das Ganze überlebt. Der Angreifer ging hinter Gitter, eine Kaution wurde nicht ausgeschrieben, die Anklage lautet auf versuchten Mord und das, was man hier Hate Crime…

Primatentraining

Die Schilder nutzen nichts. “Please keep your voice down. Then you will see the birds”, steht da. Aber um mich herum ist nur Geschrei im Vogelhaus. Der Bronx Zoo ist brechend voll. Es hat sich nach zwei Wochen Hitzewelle erstmal etwas abgekühlt, und mittwochs braucht man nur so viel Eintritt zu bezahlen, wie man will. “Oh, you want to donate?”, fragt die Frau am Einlass erstaunt. An anderen Tagen kassiert sie 16 Dollar. Im Affenhaus ist es auch laut. Hier erklären Schilder, dass die Gerätschaften, die nicht nach Dschungel aussehen, dazu gedacht sind, die Affen…