Ein italienischer Künstler, zwei Galerien in Chelsea – kann das gutgehen?
Nicht alles, was New Yorker Hauswände ziert, wurde da bei Nacht und Nebel drangesprüht. So viele Wände in New York sind schließlich Werbefläche. Und es ist ein ganz schöner Aufwand, die Botschaft an die Wand zu bekommen – wie hier in Chinatown.
Wenn Graffiti als Werbung benutzt wird, sieht das Ergebnis oft entweder betont “urban” aus – oder niedlich. Doch das widerspricht dem Unbehagen, mit dem man gemeinhin den Dienst verbindet, den diese Wand in der Bronx anpreist. Aber die Werbung macht gleich klar, mit welcher vorbeugenden Maßnahme man sich einen Termin (und Schmerzen) ersparen kann:
Es gibt auch noch etwas anderes an den Wänden New Yorks außer Plakaten und Graffiti: gemalte Werbung. Mehr oder weniger gelungen. Diese Häuserwand in Queens preist einen Laden an, in dem es allerlei Handwerkerzeug gibt. In Deutschland sagt man ja eigentlich nur noch Baumarkt. Aber in New York gibt es immer noch Eisenwarenläden. Und der hier macht aus Streetart-Tags so eine Art Werbetafelschrift.
Plakate kleben kann ja jeder! So etwas in der Art müssen diese Leute hier sich wohl gedacht haben: Sie meißeln die Telefonnummer ihres China-Imbiss zwar nicht in Stein. Aber die Werbung zu beiden Seiten der Eckbude in der Bronx steht auf Kacheln.
Manchmal kann man ja einfach nicht mehr. Zu viel Arbeit, zu wenig Schlaf, das Alter, der Rücken, die Kreislaufprobleme. Oder eben ein Bierchen zu viel. Hinsetzen erscheint einem dann anderswo vielleicht normal. In New York hingegen kann man nicht einfach mit einem Sitzplatz rechnen, wenn man eine Bar betritt. Jedenfalls glaubt diese hier, damit bei Passanten punkten zu können: Schließlich gilt es so einiges an Konkurrenz auszustechen.
Der Slogan gefällt ihnen. Er passt doch gut zu den Klamotten von Brooklyn Industries, im Schaufenster macht er sich auch schick. Also warum nicht? Warum nicht den Spruch auch noch nebenan an die Wand malen? Weil da immer die Mülleimer stehen – und neuen Kontext schaffen.