Fehlalarm ist das falsche Wort. Eins von der Art, die erst einmal einen ganz korrekten Eindruck machen und später ein Schuldgefühl hinterlassen. Da sperrt die Polizei in New York eine Brücke, die Manhattan Bridge, weil darauf ein LKW herumsteht. Die Bomben-Experten rücken an, während alle anderen im Stau stehen und nicht so recht wissen, wohin mit ihren Gefühlen, denn wenn die Bomb Squad nichts findet, wäre es kaum rechtschaffen, sich über einen Fehlalarm zu beschweren. Ist doch gut, wenn nichts Schlimmes passiert. Und siehe da: keine Bombe. Trotzdem passt das Wort nicht. Im führerlosen LKW liegt ein Zettel. Ein Abschiedsbrief. Der Fahrer des Wagens hatte mitten auf der Brücke angehalten, war ausgestiegen und gesprungen. Ausnahmsweise steht sein Name nicht in der Zeitung. Als die Meldung kommt, ist seine Familie noch nicht benachrichtigt.