Die Saison will Zahlen. Christen zählen bis vier und zünden jeden Sonntag eine weitere Kerze an. Hier brennt auch das erste Licht; aber es werden noch acht, plus das eine, von dem sie das Feuer bekommen: Es ist der Vorabend von Hanukkah (deutsch: Chanukka), dem Lichterfest, mit dem jüdische Familien die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem nach dessen Entweihung feiern. Die dazugehörige Geschichte dreht sich um das Öl-Wunder: Die Lichter der Menorah im Tempel durften nicht erlöschen, es war aber nur noch genug geweihtes Öl für einen Tag da, und es dauerte acht Tage, um neues herzustellen. Wundersamerweise brannte das Licht acht Tage lang, eben bis der Nachschub fertig war.
Deshalb hat der Hanukkah-Leuchter neun Arme: Acht Lichter stehen schnurgerade nebeneinander, jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit wird ein weiteres angezündet – mit Hilfe des neunten, etwas höher oder niedriger angebrachten Lichts. Zu Hause stellt man einen solchen Leuchter gern ans Fenster. An der Fifth Avenue steht die weltgrößte Version dieser Festtags-Menorah. Aber das ist den New Yorkern dieses Jahr noch nicht Rekord genug.
Sind bei der Hanukka-Feier zu Hause die Lichter angezündet, darf man sie nur betrachten und nichts Zweckgebundenes tun. Deshalb hat es sich eingebürgert, in dieser Zeit zu spielen. Traditionell mit dem Dreidel (der sowohl symbolischen Gehalt als auch Bezug zur jüdischen Geschichte hat): Der Kreisel hat vier Seiten, jeweils mit einem Buchstaben markiert, und je nachdem, auf welche Seite er fällt, gewinnt oder verliert man seinen Einsatz. Gestern haben haben sich New Yorker Studenten darangemacht, damit einen Weltrekord zu brechen: Sie versammelten sich, um mit möglichst vielen Menschen gleichzeitig Dreidel zu drehen. 618 haben sie gezählt, der Rekord lag bei 541. Jetzt warten sie auf eine offizielle Bestätigung vom Guiness Buch der Rekorde.
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