Also Leute!

Da sitze ich im Wartezimmer und greife mir einfach die oberste Zeitschrift aus dem Stapel, und während ich sie aufblättere, ist mir so, als hätte ich da was gesehen. Überhaupt, denke ich, sollte ich doch besser erst mal schauen, was ich mir da zum Lesen genommen habe. Es ist eine Klatschzeitschrift mit vielen Vorschriften, wie ich mein Geld auszugeben habe, aber das ist nicht der Punkt. Hier war jemand, der meine Sprache spricht. Und sich danebenbenimmt.

Spaziergang durch New Yorks Geschichte

John Huston Finley, so schreiben die Gelehrten, ging oft spazieren. Deshalb ist ein schönes Stück Spazierstrecke nach dem Mann benannt, der am Ende seines Lebens Chefredakteur der New York Times war: Der John Finley Walk führt von der 63rd bis zur 125th Street die East River Esplanade entlang, direkt am Wasser, aber viel höher und mit Gitter, so zur Sicherheit. Diesen Hinweis darauf, in wessen Fußstapfen wir hier wandeln, finde ich im südlichen Teil des Spazierwegs, neben dem Carl Schurz Park. Der wiederum steht für die guten alten Zeiten von Yorkville: Das Viertel auf der…

New York en masse 1: deutsch

Da hat mal ein deutscher Freiherr im Unabhängigkeitskrieg den Helden markiert, dann kamen ganz viele Deutsche, um hier zu leben, und vor über 60 Jahren haben ein paar von denen gedacht: Tradition! Parade! Seither laufen jedes Jahr, egal, was die aktuelle Mode vorschreibt, im September sehr, sehr viele Lederhosen über die Fifth Avenue. Auf der Steuben Parade fährt nicht nur ein Wagen entlang, der die deutsche Sprache feiert (und dessen Sponsoren sie gegen ein gewisses Entgelt lehren). Es gibt natürlich auch Live-Musik. [audio:https://www.moment-newyork.de/wp-content/uploads/Steuben11.mp3|titles=Live von der Steuben-Parade] Vieles hier ist von der Sehnsucht nach einer anderen…

Currywurst

Mit der Currywurst ist es ja auch nicht anders als mit dem Hot Dog: Die Gelehrten – und auch die Gefräßigen – streiten, wo das Wurstgericht seinen Ursprung hat. Dieser Laden nimmt in Anspruch, das Berliner Original zu führen. Das werden die Bewohner des Ruhrgebiets nicht gern hören. Aber hier ist das Rezept ja ohnehin verwässert. Nicht nur, dass die Combo New York Stampfkartoffeln als Currysoßenschranke einsetzt (zur Berlin Combo gibt es Fritten); es gibt auch verschiedene Arten Fleisch zur Auswahl. Von Hähnchendöner habe ich schon mal gehört. Aber gab es bereits Hühnercurrywurst?