Er gehört einfach zur Fifth Avenue dazu. Die Leute verdrehen sich die Hälse, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Immer noch. Dabei hat er, wenn man mal ehrlich ist, seine Sternstunde vor etlichen Jahren gehabt, dann nämlich, als man ihn gerade entdeckt hatte und er seinen ersten Film drehte. Und jetzt ist er ja auch schon eine ganze Weile mit dieser Lola liiert. Die beiden wohnen hier, oben im zwölften Stock.

Über dem mittleren Fenster in der obersten Reihe sieht man etwas Dunkles. Genau da. Streng genommen also am, nicht im zwölften Stock. Das ist das Nest von Lola und Pale Male. Ein Red-Tailed Hawk (Rotschwanzbussard) mitten in Manhattan, das erschien den richtigen Leuten derart bemerkenswert, dass er zum Filmstar wurde – und der Besitzer eben jenen Hauses, dessen viel zu kleinen Vorsprung sich das Tier Anfang der 90er Jahre als Brutstätte ausgesucht hatte (weitsichtig vielleicht?), sich schließlich auf Bitten von Tierfreunden bereiterklärte, das Nest mit ein paar Metallstäben zu sichern. Die Küken lernen trotzdem fliegen. Inzwischen gibt es rund 50 solcher Nester in New York. Ist eben ein echter Kerl, der Vogel.