Man kommt ja zu nichts. Leute treffen, Schönheitspflege, Cocktails – alles muss sich dem New Yorker Tempo unterordnen. Und zurückstehen. Oder man verabredet sich halt in der Beauty Bar. In dem ehemaligen Schönheitssalon hängen immer noch Trockenhauben an der Wand (an denen man sich ganz schön stoßen kann).
Aber das ist nicht alles. Hier bekommt man tatsächlich eine Maniküre. Für 10 Dollar inklusive Drink. Ich bestelle mir einen Platinum Blonde (was sich allerdings partout nicht auf meine Haarfarbe auswirkt). Und dann hat Stacy, die hauseigene Maniküre, Zeit. Meine Begleiterin sucht sich einen Nagellack aus, ich mir einen anderen. Viel später sagt Stacy: “Ob ihr’s glaubt oder nicht: Diese beiden Nagellacke sind von ‘Twilight Zone’. Man bekommt jetzt echt alles für Vampire.” Wir wollen ihr erst nicht so recht glauben, aber sie zeigt uns die Etiketten. Und am Ende schenkt sie uns die Fässchen. In meinem ist eh nicht mehr so viel drin. Wenn sie nur noch halb voll seien, sagt Stacy, werden sie dickflüssig, man muss die Farbe unten rauskratzen, und das dauert in ihrem Job viel zu lange. Ich schaue auf meine fantastisch nachtblau schimmernden Fingernägel und frage mich, ob mein neuer Look bei Tagesanbruch wohl zu Staub zerfällt.
Locklin
September 9
Ein ähnliches Emblem finden Sie auch auf dem Etikett von Singha-Bier. Inhaltlich jedenfalls ist beides nicht miteinander vergleichbar.
Der Tiger in der Flasche/Dose. Ein alter Witz mit Hut, den ich allerdings trinkend am Strand erfuhr, als er beinahe verschimmelt war – der Witz:
Which foot is on top, the right one or the left one?
Stirnrunzeln.
No one, the tiger is in the bottle.
seeseacarsem
September 25
hallo frau engelke,
ich muss zugeben, ihr NY blog begeistert mich sehr. so viel sinn und unsinn, im sinne von nebensächlichekeiten, die doch irgendwie spannend sind, habe ich selten von dieser stadt erfahren.
was mich jedoch vornehmlich interessiert ist,
wie kommt eine deutsche, berliner? journalistin nach NY?
lieben gruss aus dem “milden westen”
seeseacarsem
Petra Engelke
September 26
Mit dem Flugzeug. Auch wenn ich sehr gerne mit dem Schiff gefahren wäre.
Und nicht alle Journalistinnen kommen aus Berlin. Ich stamme aus dem Ruhrgebiet und wäre nie auf die Idee gekommen, nach Berlin zu ziehen.
seeseacarsem
September 26
na jaa, also das mit dem flugzeug habe ich mir fast,
natürlich NUR FAST gedacht.
aber ich denke doch wohl mal zu recht, das sie dort auch beruflich tätig sind.
…und als tellerwäscher haben sie doch nicht angefangen.. ;-) oder?
…obwohl bei der andauernden weltwirtschaftskriese, wird dieses “retro” karrieremodel möglicherweise doch wieder in anspruch genommen werden.
;-) vermutlich ist dies dann patantiert und mann muss sich dann eine tellewäscher lizens kaufen.
wie gefällt es ihnen dort und wie lange werden sie bleiben, bis sie dann doch hoffentlich wieder mit dem flugzeug, wahlweise auch mit dem schiff und nicht zu fuss wieder im ruhrgebiet ankommen.
lieben gruss