Zum Schießen

Ich hatte das aus der Distanz gedacht. Und da kriegt er mich. Klar habe ich eine Ausstellung auf der Liste, die “How To Do Things With Words” heißt. Das kommt meiner Arbeit schließlich nahe. Ich nutze die Gelegenheit, um dort Wafaa Bilal zuzuhören. Er hält einen Vortrag darüber, wie Künstler zu Kriegszeiten reagieren. Ich denke, jetzt erzählt er etwas über Künstler in fremden Ländern. Aber das tut er nicht. Er präsentiert seine Projekte der letzten Jahre. Als erstes zeigt Wafaa Bilal Fotos und Videos von “Domestic Tension“, das auch als “Shoot An Iraqi” bekannt wurde:…

Moment mal: Kein Ja zur Kunst

Seit der Eröffung des New Museum hängt es an dessen Fassade. Und jetzt kommt es weg. Man könnte das als Zeichen dafür interpretieren, dass die Jasager-Zeiten vorbei sind. Jetzt werden andere Saiten aufgezogen, hat mein Vater immer so gerne gesagt (und dann ist doch nichts Schlimmes passiert). Welches strenge Regiment wird also dem begeisterten Ja folgen, wenn die Installation von Ugo Rondinone abmontiert ist? Eine Rose. Die acht Meter lange “Rose II” von Isa Genzken. Die Künstlerin ist derzeit im Palais de Tokyo in Paris an einer Gruppenausstellungbeteiligt – Titel: “Fresh Hell” .

Junger Mann zum Mitreisen

Schön ist es in DUMBO. Früher waren hier Lagerhäuser und Fabriken, in denen unter anderem Brillo Pads hergestellt wurde, die stahlwollenen, seifengetränkten Kratzbürsten, deren Verpackung in Europa vor allem durch Andy Warhol bekannt wurde. In dem Teil von Brooklyn, der am Ufer zwischen der Manhattan Bridge und der Brooklyn Bridge liegt (daher auch der Name: Down under the Manhattan Bridge Underpass), kauft man sich heutzutage ein Loft. Wenn die Kohle dazu nicht reicht, kann man hier auch Kunstbücher kaufen, Designermöbel und handgerührte Schokolade. (Unter dem Tag “Dumbo” findet ihr noch mehr Geschichten aus diesem Viertel!)…

Saisonwechsel

Der Mann hält eine winzige Kamera auf mich gerichtet. Ich soll etwas zu dem sagen, was da auf dem Boden liegt. “Kommt mir äußerst bekannt vor”, sage ich. “Nur nicht in dieser Größe.” Marc, dessen Namen ich bis vor zwei Sekunden nicht kannte, ist zufrieden. Als ich meine eigene Kamera ziehe, erwartet er glaube ich ein Interview. Aber ich will nur das Bild fotografieren (das ich in seiner Gänze hier nicht zeige; vielleicht schauen ja Kinder zu). Und ich finde, Marc hat recht: “I love Fashion Week”, sagt er mit einem Blick auf einige der…

l’art pour l’art

Meine Nummer ist 20. Ich bin auf einer stillen Auktion. In der Fresh Factory Gallery in Bushwick zieht Streetart ordentlich Publikum an. Da muss ich schon sehr nah an die Arbeiten heranrücken, wenn ich etwas sehen will. Soeben erschien das Buch “Street Art New York“, das ist hier nicht nur ein Grund zum Feiern (mit gelbgewandeten DJs), sondern auch für eine Benefizaktion zugunsten von Free Arts NYC. Damit die Kinder später auch mal Kunst kaufen. Mich bring Ellis G in Versuchung, meine Nummer auf den Zettel zu kritzeln. Als ich gehe, hat er noch keine…