Was machen New Yorker im Herbst, wenn es sich irgendwie einrichten lässt? Einen Ausflug. “Fall Foliage” (Herbstlaub) könnte glatt ein nettes Örtchen sein, so oft kommt es in den Tourismusempfehlungen vor. Ich erkunde das Phänomen – und fahre, selbstverständlich aus rein wissenschaftlichen Gründen, nach Woodstock. Von dort bringe ich eine Bildergeschichte mit (wer mehr lesen mag, sollte also den Scroll-Finger ordentlich dehnen). Und zuerst einmal … na, Herbstlaub natürlich. Der Indian Summer bringt einen im Staat New York nämlich nicht nur an gelb-roten Ampeln vorbei (in Wahrheit gibt es hier sehr wenige Ampeln).

 

 

 

 

 

Aber das Laub ist ja nicht alles auf diesem Ausflug. Meine Ausgangsstation ist Woodstock. Das Feld, auf dem das gleichnamige Festival seinerzeit stattfand, ist eine ordentliche Menge Kilometer entfernt. Aber die Hippies sind hiergeblieben. Und, wie mir ein Arzthelfer aus einem benachbarten Ort erklärt: Sie sind alle total in den 60ern hängengeblieben. Er hat gefragt, ob ich eine Geschichte über Woodstock schreiben würde. Als ich bejahe, sagt er: “Ich erzähle dir die Geschichte von Woodstock.” Mit einem Blick versichert er sich, dass er meine volle Aufmerksamkeit hat. Hat er. “Old hippies.”

Ah, okay. Damit hat er schon irgendwie recht. Demografen würden sagen, Woodstock ist überaltert. Aber ich habe meinen Spaß an weißhaarigen Damen, die mit einem dicken Buch vor ihrem Kramladen sitzen, und einer Oma, die mir streng-fragende Blicke zuwirft, als mein Begleiter Lakritz-kaufend einen Witz macht, den sie nicht versteht. Dabei laufen hier deutlich schrägere Typen durch die Gegend.

 

 

Und mit genau diesem Image verdienen die Leute hier auch ihr Geld. So viele Batik-T-Shirts habe ich schon lange nicht mehr gesehen, und es gibt auch ganz viel selbstgemachten Schmuck und vollgestrickte Lampenpfähle und … diese Typen hier.

 

 

Und ständig rennt einer mit Gitarre auf dem Rücken herum. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Selbstverständlich kann man das passende Gerät dafür hier erstehen. Sogar draußen, im Herbstlaub.

 

 

So. Das reicht natürlich nicht für die Expedition. Das letztes Laub-Bild aus der Reihe da oben ist schon der Beginn des nächsten Schrittes: Wie sieht das Laub eigentlich oben in den Bergen aus? Dazu wandert man in den Catskills. Und davon erzähle ich dann morgen.