Sturmwarnung

Aus gegebenem Anlass – vielen Dank für die vielen besorgten Nachfragen – ausnahmsweise ein Nachrichtenthema: Warten auf Irene. Ich glaube ja schon seit geraumer Zeit, dass die größte Glaubensgemeinschaft in New York die Ironiker sind. “Irony is over” leugnen deren Mitglieder genauso vehement wie ihre christlichen Fundamentalistenkollegen die Theorien eines gewissen Charles Darwin. Und im Moment nerven sie mich mal wieder. Gestern hätte ich zu einer Party gehen können mit dem Namen “Come on, Irene”. Untertitel: “Bring it, Bitch!” Dazu hieß es: Komm vorbei, wir lassen uns doch das Wochenende nicht versauen. Alles eine Frage…

Beschleuniger

So, jetzt scheint Ruhe einzukehren. Den ganzen Vormittag hatte ich mit Hochgeschwindigkeitsverdauung zu tun. Zu den Hauptverdächtigen für diese Malessen zählt eins meiner Experimente. Ich probiere gerne Gemüse aus. Das ist Amaranth. Kannte ich bisher nur als winzige Körner, aber man kann auch die Blätter essen. So wie Spinat. Ich stelle allerdings fest, dass das hübsch rote Zeug längst nicht so schnell zusammenfällt. Es ist viel härter. Also koche ich es eben länger. Dabei werden die Blätter grüner und alles rundherum roter. Soll mir recht sein. Und es schmeckt auch sehr gut. Nur eben am…

Wasser, marsch!

  Die New Yorker Umweltbehörde ist stolz auf das, was hier aus dem Wasserhahn kommt. Mehr als 900 Mal am Tag wird es an verschiedenen Stellen der Stadt überprüft, mal ganz abgesehen von dem, was schon im Wasserwerk so alles an Tests läuft. Weil sich New York so intensiv um seine Wasserreservoirs weiter oben im Bundesstaat kümmert, gehört es zu den wenigen US-Großstädten, die ihr Trinkwasser nicht filtern müssen (von dem üblichen Gesetz ist New York noch bis 2017 befreit). Das kostet natürlich Geld, da muss man schon mal trommeln. So karrt die Behörde schon…

Alles Verbrecher!

Ich mein ja nur so. Steht ja da. Aber die Sache hat natürlich einen Haken, wir sind ja hier schließlich nicht in Einfachhausen. Der Künstler, der diese unerwünschte Verzierung eines Bauzauns so formuliert hat und dann auch noch mit seinem Namen unterschreibt, treibt auch noch anderswo sein Wesen. Paul Richard malt eben nicht nur auf Leinwand. Aber dieses Foto ist gar nicht von heute. Der Moment fängt das ein, was man nicht mehr sieht: Der Zaun ist etwas verschoben, und dieser “Warnhinweis” ist weg. Und ich sag es noch.

Rätsel: Leuchtgras?

Um an einem ganz besonders grasgrünem Fleckchen mein Eis essen zu können, muss ich schon Glück haben. Oft kann man hier vor lauter Leuten das Gras kaum noch sehen. Aber jetzt geht’s gut, jedenfalls direkt um mich herum. Ja nun, das ist schon etwas abschüssig hier, was einer der Gründe dafür ist, dass diese Wiese im Winter geschlossen ist. Aber auch zwischendurch. Damit sich das Gras erholen kann. Schließlich trampeln viele Leute drauf rum, und so ganz nebenher dient es auch noch als Ökodach. Offiziell heißt die Konstruktion Laurie M. Tisch Illumination Lawn. Wenn das…

Haarige Vorlage

Aha! Nicht nur für die Herren gibt es also diese Tafeln, auf denen man sich eine Frisur aussuchen darf. Ganz egal, welche Sprache der Haareschneider spricht, damit kann man gar nicht schief liegen. Auch wenn die Damen die Mode vielleicht ein bisschen schräg finden – ein potenter Föhn kriegt das schon hin. Nur lichtecht sind die Frisuren leider nicht.

Weltreise

New York ist teuer, da bleibt oft nichts für Urlaub übrig. Aber dafür bieten sich innerhalb der Stadtgrenzen zig Chancen, auf Reisen zu gehen. Und heute meine ich mal nicht die kulinarischen Streifzüge, für die New York zu berühmt ist (zu Recht!). Manchmal, wenn mir nach interkulturellen Erfahrungen ist, gehe ich zum Kiosk. Also nicht nur Bude an der Ecke. Sondern zu einem Laden im zweiten Stock (dt. ersten Stock) eines unauffälligen Hauses in Soho, wo man sich schon mal an einem Koch mit Kiste vorbeischlängeln muss, um in den Laden zu kommen. Die Besitzer…