Schlampen im Regen

New York ist zwar spät dran, hat aber auch einen. Slut Walks begannen im April in Toronto. Drei Monate zuvor hatte ein Vertreter der dortigen Polizei bei einer Veranstaltung über Verbrechensbekämpfung gesagt, um nicht zum Opfer zu werden, sollten Frauen sich nicht wie Schlampen anziehen. Daraufhin rückten kluge Köpfe nicht nur theoretisch die Zusammenhänge gerade, sondern sie organisierten auch Demonstrationen. Und da erschienen dann so einige Teilnehmerinnen leichtbekleidet – um zu zeigen, dass das keine Einladung zur Vergewaltigung ist. Es zeigte sich aber, dass sie damit ein vertracktes Problem hervorrufen: Medien berichten darüber nicht unbedingt…

Die Kunst, sich fallen zu lassen

[audio:https://www.moment-newyork.de/wp-content/uploads/110924_0011.mp3|titles=Arrgh … ugh … ooooh!] Das hört sich nicht gut an. Der Typ knallt auf den Boden, das tut ja schon beim Zuschauen weh. Beim Dumbo Art Festival machen sie keine Kompromisse. Oder doch? “Und so etwas bei einem Kunstfestival?”, sagt ein Mann mehr als er fragt, und sein Kopf schwingt dabei von links nach rechts und zurück. Aber mit dieser Ansicht steht er ziemlich allein da.     Die New Yorker Wrestling-Schule World of Unpredictable Wrestling zieht eine Show ab. Und das wiederum passt Shaun Leonardo ins Konzept. Der Künstler beschäftigt sich mit Männlichkeit…

Containerdorf

New York ist voller Baustellen. Die sind nicht einfach nur ein Attribut der Stadt. Manche von ihnen sind auch diese eine Folge von Gentrifizierung, über die fast niemand spricht. In Brooklyn sieht man das besonders gut. Da gibt es Ecken, deren Bevölkerungsdichte in den letzten zehn Jahren so stark zugenommen hat, dass es Probleme mit dem öffentlichen Verkehrssystem gibt: überlastet. Und dann ist zwar das eine und das andere Hochhaus voller Eigentumswohnungen fertig, aber es gibt trotzdem noch – Baustellen. Oder Plätze, auf denen das Unkraut in die Höhe schießt, weil die Bauherren Muffensausen bekommen…

Manhattan gestern und übermorgen

Der New Yorker Pecha Kucha-Abend steht seit einer Weile immer unter einem Motto. “Urban Design” heißt diesmal das Thema für die kurzweilige, lehrreiche Vortragsreihe mit je 20 Folien á 20 Sekunden. Das hat mit der Urban Design Week zu tun, die in wenigen Tagen startet. Visionäre, Stadtplaner, Parkdesigner, Nachbarschaftsforscher, Straßenschließer, Fährverkehr-Wiederbeleber geben sich das Mikro in die Hand, ich sehe Developer Porn, ganz viel Grün, ganz viel Wasser, Holz, Rost, Hudson-Kies und ein bisschen Wolkenkratzer mit schlechtem Ruf. Ganz kribbelig macht mich Eric Sanderson, dessen Vortragsweise mich gar nicht mal übermäßig vom Barhocker reißt (der…

Barfußmode

Sie steuert auf die Bank zu, auf der ich sitze, ruckzuck zieht sie dort ihre Schuhe an und lässt die Flipflops in der Handtasche verschwinden. Die passt perfekt zu den roten High Heels, auf denen sie nur einmal kurz strauchelt, während ihr Begleiter ins Handy flötet, sie seien schon fast da. Der Moment des Tages kommt wenige Minuten später: Zwei Frauen eilen an mir vorbei, die Schuhe in der Hand – und barfuß. Das seltsame Gebaren hat mit einem anderen Ernährungsproblem zu tun als dem von gestern: Es ist Fashion Week in New York, und…

Dafür muss Oma lange stricken

In den Läden sind sie ja schon, die Winterpullover. Aber in New York sieht man nicht erst zum Ende des Hochsommers an vielen Ecken Strick. Und zwar ganz buchstäblich. Yarn Bombing nennt man das, wenn da jemand einfach einem Laternenpfahl, Verkehrspoller oder Geländer ein buntes Gewand auf den Leib strickt. Magda Sayeg macht eine Kunst draus. Sie zieht mit Stricknadeln statt mit Spraydosen durch die Welt und hinterlässt Streetart-Spuren. In Paris hat sie Legwarmer für Statuen gestrickt, in Mexiko einen ganzen Bus eingehüllt, und in New York enthüllt sie jetzt … … ein Gitter unter…

Haarige Vorlage

Aha! Nicht nur für die Herren gibt es also diese Tafeln, auf denen man sich eine Frisur aussuchen darf. Ganz egal, welche Sprache der Haareschneider spricht, damit kann man gar nicht schief liegen. Auch wenn die Damen die Mode vielleicht ein bisschen schräg finden – ein potenter Föhn kriegt das schon hin. Nur lichtecht sind die Frisuren leider nicht.