Alteisen mit Aussicht

Das erinnert mich an meine Heimat: Industrieruinen. Diese, die hier den Rahmen für einen Blick auf die Midtown-Skyline von Empire State Building bis Chrysler Building abgibt, ist eine Gerüstbrücke von 1925. Gantry heißt so eine Kombination aus Gerüst und Lastkran. Diese Ruine durfte mit einer Schwester zusammen stehen bleiben. Ein Hafengebiet ist das hier schon lange nicht mehr, aber seit einer ganzen Weile ein kleiner Park. Früher haben hier Frachtkähne angehalten, auf denen beladene Eisenbahnwaggons standen. Weil der East River die Gezeiten mitmacht, brachte die Gantry die Plattform mit Schienen auf dieselbe Höhe wie die…

Rübergegondelt

Das ist die Queensboro Bridge. Manche Manhattanites nennen sie stur die 59th Street Bridge. Offiziell heißt sie seit kurzem Ed Koch Queensboro Bridge. Und ein gutes Stück – bis Roosevelt Island – surrt eine Seilbahn neben ihr her. Ja, ganz recht: Es gibt eine Seilbahn in New York. Mitfahren kann man mit der ganz normalen Metrocard, die man auch für U-Bahn und Bus benutzt.  

Fahrrad aus dem Jenseits

Auch in einer Stadt von der Größe New Yorks gibt es eingetretene Pfade (ganz buchstäblich, aber vor allem im übertragenen Sinne). Ich habe vor langer Zeit mal gelesen, dass das zu den menschlichen Eigenschaften gehört: Wir machen aus jeder Welt ein Dorf, indem wir nach kurzer Zeit immer denselben Weg zur Arbeit nehmen, den Kaffee am selben Stand kaufen und im selben Supermarkt in der Schlange stehen (nämlich dem, in dessen engem Regallabyrinth wir mit geschlossenen Augen Tomatensauce finden würden). Also mache ich mir keine großen Sorgen darüber, dass ich auch Routinewege nehme. Und deshalb…

Früher war alles besser

In New York ändert sich ständig etwas. Eben noch war hier ein Baugerüst und da ein Coffeeshop, hatte die Bedienung braune Haare und das Klo einen Abzug. Und schon steht hier ein Hochhaus, da ist jetzt ein Nagelstudio, der Bedienung steht blond ganz toll und das Klo … sieht nicht ganz so gut aus. Klar ist nur: Auf nichts ist Verlass. Manchmal hängt dann einer ein Schild auf, das die neuen Verhältnisse erklärt. Am Klo ist das immens hilfreich. Aber auch die großen Dinge bekommen ihre Erklärung – weil in New York seit ein paar…