U-Bahn-Kunst: Viehzeug

Manchmal muss man schon sehr genau hinschauen, um die Kunst zu entdecken. Aber keine Bange, drauftreten ist okay. Das Arts For Transit Collaborative hat sich eben mit “For Want of a Nail” über die gesamte Station ausgebreitet. Ihr Werk ist so eine Art Wegweiser. Oben an der 81st Street Station wartet das American Museum of Natural History, und dessen Bandbreite zeigen die Künstler hier mit unterschiedlichen Materialien. Nicht erschrecken!

Abschied in der Galerie

Die meisten Leute fangen an zu wispern, kaum dass sie ein Museum betreten haben. In einer Galerie ist es lockerer, aber auch hier gibt es nur eine gewisse Bandbreite an Verhaltensweisen. Dachte ich. Da sind die tiefsinnigen, ironischen oder angeberischen, halblauten Konversationen unter Kennern, die Hallos innerhalb dieser oder jener Szene, die ganz leicht unentspannten Gespräche mit der Künstlerin oder dem Künstler, manchmal schauen die Leute genervt oder geschockt drein, manchmal lacht tatsächlich jemand. Aber noch niemals habe ich erlebt, dass jemand weint. Bis jetzt. Die rumänische Künstlerin Ioana Nemes war Artist in Residence bei…

Kaffeekrise

Also ich weiß nicht recht. Die Amerikaner sind ja nun nicht für guten Kaffee bekannt. Und ich verstehe, dass all die vielen Kulturen hier ihr Stück Heimat gern auf dem Teller und in der Tasse finden (wer isst denn wohl Sauerkraut?). Also beanspruchen die Italiener den besten Caffe für sich, dann gibt es aber doch noch die Franzosen und Portugiesen mit ihren Spezialitäten, und diverse Südamerikaner können gar Anbau-Erfahrung ins Expertenfeld führen. Und natürlich hat jeder Recht. Da weht nun also diese Fahne in einladenden Farben, die besagt, wenn man mal richtig guten Kaffee trinken…

Downtown-Reporter

Der Präsident war wieder hier. Heute Nachmittag hat er einen Kranz am Ground Zero niedergelegt. Ein solches Ereignis wird selbstverständlich vom Fernsehen begleitet, und vorher, hinterher oder mittendrin steht ein Außenreporter vor der Kamera und berichtet oder kommentiert. Jeder so, wie er es für richtig hält. Aber die Plätze sind nun einmal begrenzt, und die Sender dürfen nicht die ganze Stadt lahmlegen. Deshalb drängeln sich bei solchen Anlässen meist in irgendeiner Seitenstraße die Ü-Wagen. Und nicht nur das. Ja, ganz recht: Das sind Außenreporter verschiedener Sender, die da direkt nebeneinander ihre Beiträge sprechen. Und ein…

Lobbyisten im Museum

… und dann kam die Wirtschaftskrise. So laufen die Geschichten heute. Carmen erzählt uns, wie das Bronx Museum sich entwickelt hat, wo es begann, wie es wuchs, und dann, nun ja. Aber manche Kunsthorte haben noch Platz für kreative Lösungen. Das Museum gab eine Arbeit in Auftrag, die mit eben jener Krise und ihren Auswirkungen zu tun haben sollte. Sie steht jetzt in der Lobby. “Die Kinder können es gar nicht fassen, dass sie das anfassen dürfen”, sagt Carmen, und wir gehen jetzt auch mal näher ran, um verstohlen zu fühlen, aus welchem Material das…

Frühstück ohne Tiffany

Lacht die etwa? Dieser Anblick freut jedenfalls mein Herz, und ich schiebe den Gedanken sofort wieder fort, dass so ein abgefrühstücktes Stück Obst mit Aufschrift auch als zynischer Kommentar verstanden werden könnte. Ganz in der Nähe trifft man eigentlich immer Obdachlose. Ich stelle mir lieber vor, wie ein Schulkind beim Blaumachen ein kleines Kunstwerk hinterlassen hat. Immerhin liegt das Werk nicht dort, wo alle vorbeilaufen, sondern führt eher ein Mauerblümchendasein. Vielleicht ist die Bananenschale auch eine Ermahnung, sich gesund zu ernähren. Oder eine Aufforderung an Lese-Ratten.