Eis Hudson River New York 2014

Ja, das ist jede Menge Eis – auf dem Hudson River! Dass der Fluss gefriert, erlebt New York nicht alle Tage, aber im Januar 2014 passiert’s. Hätte ich auch nicht gedacht, dass mir am Ufer des Hudson einmal einfallen würde, was ich vor einer ganzen Weile einmal aus einem Roman gelernt habe, der auf einer winzigen Insel in der Beringstraße spielte, hoch droben vor Alaska: Eis ist nicht still.

Das hier knistert und zischt vor sich hin wie eine Warnung. Oder als sei es wütend, dass der Fluss immer noch nicht völlig zugefroren ist. Weit draußen fahren ab und zu Fähren vorbei (eine von ihnen musste heute allerdings schon von einem Tugboat gerettet werden).

Manhattan Hudson gefriert

Das könnte jetzt ein Blick über den Hudson weiter weg vom Meer sein, aber ich stehe in Manhattan, genauer gesagt in Chelsea, und schaue auf einen der Piers im Hudson River Park. Von seiner Spitze aus muss ich mich nur umdrehen, da schaue ich über die Eisschollen aufs Empire State Building.

Empire State Building Eis Hudson

Wenn das Wasser um Manhattan herum gefriert, dann am ehesten auf der westlichen Seite, im Hudson. Der East River auf der anderen Seite ist salziger, der friert nicht so schnell (ist aber auch schon passiert). Der Hudson führt zwar auch Salzwasser und folgt den Gezeiten, aber da fließt auch eine Menge Süßwasser, und diese seltsame Mischung lässt offenbar schon bei höheren Temperaturen Eisschollen aufblühen.

Eis auf dem Hudson in Chelsea

Ich versuche, das Eisgeräusch aufzuzeichnen, aber der Wind überlagert es, ich habe keinen Puschel fürs Mikro, meine Handschuhe taugen offenbar nicht als Ersatz, und meine Hände tun weh. Es ist zwar wärmer als gestern, wenn man das denn so nennen möchte, aber immer noch zu kalt für solche Sachen. Auch das World Trade Center One glitzert eisig. Wie zum Trost malt die Sonne das Eis golden. Weit, weit da draußen winkt die Freiheitsstatue.

Hudson in Eis mit World Trade Center One