Auf der Lower East Side kann man dieser Tage hervorragend Party machen, und zwar gerne auch ganz schön schick, aber nicht im Sinne von formell. Passend dazu flanieren auf dem Flohmarkt des Viertels viele schöne und cool zurechtdrapierte Menschen. Die Hester Street Fair taugt deshalb prima für Leute, die gern Leute gucken.
Wie viele andere New Yorker Flohmärkte – zum Beispiel Brooklyn Flea und LIC Flea & Food – stehen hier nur wenige der Art Trödler, die über den Preis eines 50er Jahre-Pelzkragens feilschen wollen (mehr über das Verhalten auf New Yorker Flohmärkten und eine aktuelle Übersicht findet ihr hier). Stattdessen gibt es auf der Hester Street Fair besonders viele neue Sachen aus der Hand hoffnungsfroher Talente.
Sie machen Schmuck, drucken Grußkarten, nähen Kleider – und am hinteren Ende des Markts stehen diejenigen, die kochen und backen können und das auch gern zum Geschäft machen möchten. Da kann man probieren, was demnächst vielleicht in aller Munde ist. Zum Beispiel Chocolate Green Curry Cupcakes. Oder ganz schön lange Campfire Cannoli (ja, die werden dann noch mit süßer Creme gefüllt).
Alter Kram findet sich unter den jede Saison aufs Neue handverlesenen Händlern auch – und zwar gerne mit einem ganz speziellen Dreh. Mich fasziniert zum Beispiel ein Stand mit dem morbiden Charme der Post-Bourgeoisie, an dem es Haizähne und ausgestopfte Tiere zu kaufen gibt.
Weil auch das nach New Yorker Gesichtspunkten irgendwann langweilig wird, veranstaltet die Hester Street Fair an vielen Samstagen noch ein Extra-Heckmeck. Zum Beispiel dürfen dann eine Reihe von mobilen Eisdielen beim Ice Cream Social um den goldenen Schöpflöffel konkurrieren, an einem anderen Tag stehen Textilien oder Kunst im Rampenlicht, auch ein Eiskaffee-Wettbewerb gehört jeden Sommer dazu.
Hester Street Fair, 25 Essex Street (Ecke Hester St), Lower East Side, nur im Sommer: samstags 11-18 Uhr, in diesem Jahr geht die Saison bis zum 28. Oktober 2017, Details und Sonderveranstaltungen auf der Website.
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