Nach dem gestrigen Feiertag ist die Sommersaison in New York vorbei – aber es wird schon wieder heiß. Praktischerweise habe ich etwas Erfrischenes entdeckt, das ausnahmsweise mal nicht Eis heißt: Blueberry Lemonade.

Blueberry Lemonade

Dazu erkläre ich besser mal etwas. In Deutschland – jedenfalls da, wo ich herkomme – sprudelt Limonade. Manche nennen sogar Fanta, Sprite und Konsorten “Limonade”. All dieses Flüssigzuckerzeug heißt bei uns “Soda” – ja, das bedeutet in den USA nicht nur das Sodawasser aus der nostalgischen Siphonflasche, sondern vor allem Dickmacher aus dem Plastikeimer.

Limonade ohne Kohlensäure

Eine “lemonade” dagegen besteht in der Basisversion aus Zitronensaft, Zucker und Wasser. Ohne Kohlensäure und meist naturtrüb. Diese Mischung rühren viele Leute selber an: “Homemade lemonade” gibt es in New York sowohl in Restaurants als auch in manchem Zuhause und manchmal an einem improvisierten Stand am Gehsteig, feilgeboten von kleinen Kindern.

When life gives you lemons, make lemonade.

Die Kinder (oder wahrscheinlich eher deren Eltern) nehmen diese Redensart nicht nur ernst und machen aus allem das Beste, sondern verdienen sie auch gleich noch ihre ersten eigenen Penunzen damit, dass sie das mal wörtlich nehmen. Ich kenne Leute, die schmecken können, ob eine Limonade aus dem Kanister kommt oder selbstgemacht ist. Das (und, ähm, Beyonce) hat mich inspiriert, mal herauszukriegen:

Wie macht man Lemonade?

Gut dass in meiner Küche kein Platz für einen Hocker ist, sonst wäre ich nämlich von Selbigem gefallen. Grundrezepte für Limonade amerikanischer Art sind kinderleicht! Und wer dann noch eine Mikrowelle zur Verfügung hat, macht noch nicht mal einen Topf klebrig. Es geht ungefähr so:

Zitronen auspressen. Etwas Wasser erhitzen. Dann (fast dieselbe Menge) Zucker darin auflösen. Mit Zitronensaft und noch mehr Wasser mischen. Fertig! Das Getränk kann man eine Weile kaltstellen oder schnell auf Eiswürfel gießen.

Blueberry Lemonade

Das war eine leckere Limonadenvariante … ich hatte Durst!

Manche erhitzen lieber erst den Zitronensaft mit dem Zucker, um die beinahe sirupartige Grundlage zu schaffen, und mischen sie dann mit kaltem Wasser. Beides geht einfach und schnell. Und schon locken die die Varianten.

Wo ich Blueberry Lemonade entdeckte

Das Pier i Cafe auf der Upper West Side wirbt mit seiner hausgemachten Blaubeerlimonade. Die sieht ja auch echt toll aus. Gerade deshalb bin ich aber enttäuscht, dass sie mir nicht im Glas, sondern in einem Plastikbecher (ihr wisst ja, dass ich nicht Pappbecher zu Behältern sage, die mit Plastik beschichtet sind, ne?) über den Tresen geschoben wird. Schön ist das nicht. Aber lecker.

Blaubeerlimonade im Plastikbecher

Eigentlich stehe ich ja nicht auf Strohhalme (noch mehr Plastikmüll!), aber in diesem Falle verhindert so eine Trinkröhre nicht nur einen Blaubeermund, sondern sie hilft auch dabei, die Blueberry Lemonade bis zum letzten Tropfen zwischen den Eiswürfeln herauszutrinken. Denn zwischendrin lenkt mich die schöne Aussicht auf den Hudson ab.

PieriCafe3

Ich träume von einem Sommernachmittag mit blaubeerverschmierter Serviette auf dem Schoß auf einem Holzsteg in Maine. Aber wie das in New York oft so ist mit der Idylle: alles eine Frage der Perspektive. Das Pier i Cafe steht an der Spazier- und Radstrecke am Hudson … und unter der Stadtautobahn.

Pier i Cafe am Riverside Park

Jetzt habt ihr Durst? Zumindest euren Wissensdurst kann ich wohl löschen:

  • Adresse für meinen Blueberry Lemonade-Ausflug: Pier i Cafe, im Riverside Park South (nächster Eingang W 68th St Ecke Riverside Blvd), open air und nur in der warmen Jahreszeit geöffnet, Details auf der Website.
  • Im Netz tummeln sich so viele Lemonade-Rezepte, dass sie einen Wälzer füllen könnten. Hier eines für eine ganz einfache Limonade und eines für eine mit dem Pürierstab hergestellte Variante mit Blaubeeren.
  • Zufällig habe ich entdeckt, dass ein Limonaden-Basissirup aus dem Saft von 2 Zitronen oder Limetten (45 min in der Mikrowelle erhitzen) mit ca. 6 Teelöffeln Zucker (im heißen Saft auflösen) eine super Grundlage für Nachtisch ist: einfach in Joghurt einrühren, je nach Saison Blau- oder Erdbeeren dazu.
  • Über Getränke und tolle Orte zum Trinken in New York habe ich noch viel mehr geschrieben – gerne auch mit einem Schuss Alkohol. Hier findet ihr eine Sammlung.

Pier i Cafe Getränkekarte