Bibliothek im Players Club New York

 

Lustig: Dieser Tisch in der Bibliothek des noblen Players Club in New York ist übersät mit Frauen. Dabei durften selbige für lange Zeit nur als Begleiterinnen eines Clubmitglieds in dieses altehrwürdige Haus am Gramercy Park eintreten – für weibliche Mitglieder öffnete sich der Club erst 1987.

Wo sich Show-Prominenz mit dem Stuntman zuprostet

Neben Schauspielern tummeln sich hier heutzutage auch Comedians, Schriftsteller, Showproduzenten, Musiker und so fort, sofern ihr Eintritt von mehreren bisherigen Mitgliedern gutgeheißen wird und der Kandidat – oder die Kandidatin – im Interview mit dem Vorstand gut wegkommt.

Gleich am Eingang, wo man seinen Mantel lässt, hängt ein dezentes Schild. Es weist darauf hin, dass in diesem Club niemand um Autogramme oder Fotos gebeten wird. Denn hier laufen prominente Schauspieler wie Alan Cummings herum, die ganz normal mit weniger bekannten Clubmitgliedern sprechen.

 

Ahnengalerie im Players Club New York

 

Eine der bekannten Persönlichkeiten des Club trägt indessen einen Namen, der kaum mal eine Schlagzeile macht: David Copeland hat sehr lange als Stuntman seine Brötchen verdient und spielt fast jeden Abend im Players Club Billard.

Einmal im Monat bekommen auch Nicht-Mitglieder eine Chance, etwas Clubatmosphäre zu schnuppern: Dann findet in der Bibliothek des Players Club dessen familiär und locker gestaltete “Open Mike Night” statt. Da darf, wer möchte, für 10 Minuten vortragen, wonach ihm oder ihr gerade ist: Ein Liedchen trällern oder eine dramatische Szene spielen, einen Zaubertrick vorführen oder Poesie aus dem Notizbuch lesen.

Als Gastgeber führt Brute Force durch die Show, der diesmal unter anderem auch seine “Sonata in E flat minor for Eyebrows” aufführt, die ich vor einer Weile gefilmt habe.

 

Brute Force im Players Club New York

 

Obwohl der bunte Abend viele langgediente Mitglieder des Players Club in die Bibliothek zieht, kommen auch immer wieder junge Talente vorbei. Heute Abend klemmt sich etwa Dru Cutler hinter das Keyboard und sagt: “Ich trete sonst eher auf der Lower East Side auf, im Living Room oder Pianos zum Beispiel.” Passend zur Umgebung singt er von Nostalgie.

 

Dru Cutler im Players Club

 

Gestandene Entertainer schauen auch gern bei dieser Open Mike Night vorbei. Heute sind es besonders viele Stand-up Comedians: Sie nutzen solche Veranstaltungen, um neues Material auszuprobieren. Und so komme ich zu dem Vergnügen, Bob Greenberg dabei zuzusehen, wie er eine E-Mail aus dem Bürohaus des Governor von New Jersey mit Gangsterfilmen aus schwarzweißen Zeiten vergleicht.

 

Bob Greenberg im Players Club