In New York falle ich nicht nur ab und zu FOMO zum Opfer, sondern auch dem “been there, done that”: Kenn ich alles, ey, ich wohn doch in New York, da hat man alles schon dreimal erlebt und zuckt über die irrsinnigsten Erlebnisse nicht mal mit einer Muskelfaser am Wimpernrand. Und dann kommt ihr … und überrascht mich aufs Trefflichste.

Da finde ich nämlich Post im Briefkasten, deren handschriftliche Adressfelder mir sogleich verraten: Jippie, das ist was Privates! Und dann auch noch so was:

Glückwünsche zum Buchmanuskript

Was habe ich mich gefreut! Schon als ich davon schrieb, dass ich ein New York-Buch schreibe (das im Oktober erscheinen wird), habe ich in den Kommentaren und auf diversen Social Media ein paar gehobene Daumen gesehen (oder Entsprechendes gelesen) und mich sehr, sehr darüber gefreut, dass ihr Anteil nehmt. Denn Schreiben ist einsam, und manchmal fühlt es sich an, als riefe ich in einen Wald, der kein Echo kennt.

Anders als beim Magazinartikel- oder gar Buchschreiben könnte ich beim Bloggen zwar Statistiken bemühen, die mir verraten sollen, ob irgendwer das liest, was ich schreibe. Aber genau betrachtet besagt das nur, dass jemand geklickt hat.

Deshalb habe ich mich gefreut, als unter meinem Text übers Buchschreiben, also darüber, dass – und wie – ich mein New York-Buch fertiggeschrieben habe, ein Kommentar auftauchte. Er stammt von Uschi aus Aachen, die ich noch nie im Leben gesehen habe. Sie liest meinen Blog und ich lesen ihren Blog namens Ich tu, was ich kann. Und dann schickt sie mir auch noch ein Päckchen mit der Schneckenpost!

Es enthält noch einmal Glückwünsche zum fertigen Buchmanuskript – und hübsch eingepacktes Schreibwerkzeug: Stellt sich doch glatt heraus, dass wir beide vorzugsweise mit Bleistiften schreiben, und sie hat sogar welche mit ihrem eigenen Schriftzug drauf. Die trage ich jetzt durch New York.

Deutlicher konnte Uschi nicht sagen, dass sie liest, was ich schreibe. Bleistifte spielen nämlich in eben jenem Blogpost eine Rolle, in dem ich über das fertige Manuskript jubiliere. Und jetzt jubelt die komplette Schreibabteilung in meinem Herzen: Guckt mal, Aufmerksamkeit und Unterstützung!

Ich will die Mädels da drinnen grad gerührt, aber auch ein bisschen peinlich berührt (Been There! Done That! Too Cool For School! Verdorrich noch mal!) zur Räson rufen, da geht das wieder von vorne los. Uschi ist nämlich nicht die Einzige im Bleistift-Insider-Club.

In meinem Briefkasten liegt noch so ein Umschlag mit Handschrift drauf. Er stammt von Wiebke, die vor viel zu langer und für viel zu kurze Zeit mal mit mir durch New York streifte. Heute radelt sie durch Berlin und bloggt auf Womenroll. Sie schreibt mir ihre Glückwünsche … mit Bleistift!

Ich danke euch, ihr Lieben!

Damit meine ich nicht nur Uschi und Wiebke. Ich danke auch all denjenigen, die nicht zum Bleistift gegriffen haben, sondern es auf der Tastatur in die Welt hinaus getippt oder am Telefon oder höchstpersönlich gesagt haben, dass sie sich mit mir freuen. Einen besseren Ansporn könnt ihr mir gar nicht geben, mich weiterhin auf die Suche nach Geschichten aus New York zu machen.

Ich muss ja schließlich dran arbeiten, dass “been there, done that” der Wahrheit entspricht.