Nein, das sind keine Bankräuber, die sich im Weihnachtsmann- beziehungsweise Wichtelkostüm von dannen machen. Das sind New Yorker, die bei Santacon mitmachen. Und sie sind spät dran. Die anderen haben längst die Ampel überquert.

 

 

“You’re one of us!”, rufen diese Weihnachtsmänner manchmal ihresgleichen zu, während andere noch den Passanten in zivil ein frohes Fest wünschen. Oder damit beschäftigt sind, nicht allzu sehr zu wanken. Denn ursprünglich hatte das in den 70er Jahren in Dänemark erfundene anarchische Vergnügen einfach nur die Elemente dessen, was man heute Flashmob nennt. Aber dann kamen die kotzenden Vandalen, die der Veranstaltung in New York einen schlechten Ruf einbrachten. So steht dieses Jahr gleich nach der Veranstaltung ganz stolz oben auf der Santacon-Site: “It’s not just Bros puking in your neighborhood”.

Die Weihnachtsmänner und -frauen ziehen nämlich durchaus von Bar zu Bar, aber anders als bei Kneipentouren sind sie dazu aufgerufen, sich anständig zu benehmen und mehr noch: anderen Freude zu machen. Dabei sollen sie nicht nur Passanten mit Liedern und Spökskes erfreuen. Mindestens zwei Spenden für arme Menschen müssen Teilnehmer schon mitschleppen, um dazuzugehören.

 

 

Trinken tun die Santas natürlich trotzdem. Diesen beiden hier stehen in einer Bar und laden mich ein, dazuzukommen. Sie haben den Verdacht, ich sei Europäerin – also aus der Gegend, wo der ganze Spaß angefangen hat.