Gaga Advent

Ha, erster Advent! Damit niemand hinterher sagen kann, Weihnachten sei wieder so plötzlich gekommen, werde ich an jedem Adventssonntag etwas Passendes in den Blog stellen. Tja, und was macht man in der Vorweihnachtszeit in New York? Einkaufen natürlich. Die großen Kaufhäuser dekorieren ihre Schaufenster so, dass Modeblogs in aller Welt Purzelbäume machen. Und Barneys setzt dem Zirkus dieses Jahr noch einen drauf. Als Mike Lee im September 2010 auf dem CEO-Sitz bei Barneys Platz nahm, schrieb er sofort einen Brief an das Management von Lady Gaga. Er wollte von vornherein, dass das Modekaufhaus mit dem…

Weihnachtsschiffe

Ich weiß nicht, ob es eine Definition für Paraden gibt. Aber vermutlich ist das schon irgendwie geregelt. Der Herr neben mir ist jedenfalls der Ansicht, zu einer Parade gehörten mindestens 30. Und er zählt dabei gewiss nicht Köpfe. Hier ist er jetzt doch höchst unzufrieden. Dass diese Parade keine Wagen hat, stört ihn nicht weiter, im Gegenteil. Schließlich ist das eine Hafenparade. Am ersten Samstag nach Thanksgiving schippern die Gefährte des New Yorker Hafens in weihnachtlicher Beleuchtung unter der Brooklyn Bridge durch. Sie werden sogar von einem alten Segelschiff angeführt. Aber 30 kommen sie nicht…

Macht’s gut, und vielen Dank für den Lebkuchen

Einen Grund zur Beschwerde kann man überall finden. Es gibt so viele Leute, die richtig gut darin sind. Das Wetter gibt eigentlich immer etwas her, und wenn das nicht taugt, nimmt man eben jahreszeitliche Besonderheiten. In Deutschland habe ich den Kopf geschüttelt über meine lieben Mitmenschen, wenn sie sich mal wieder darüber beschwerten, dass der Weihnachtskram schon in den Läden steht, kaum dass der Sommer dem Ende zugeht. Mir macht es eben nichts, wenn ich meine geliebten Lebkuchen bei 19 Grad (oder was bei euch so als Sommer durchgeht) nach Hause trage. In New York…

Crack Pie

Ich weiß nicht mehr, ob ich weiterhin behaupten soll, ich sei schokoladensüchtig. In New York kann man das falsch verstehen. Schließlich wurde in einem Ableger eines hiesigen hippen Restaurantimperiums das hier erfunden: Das ist Crack Pie. “Da sind keine Drogen drin”, sagt der Mann hinter dem Tisch ständig. Dabei kommt dieser hier nicht mal aus der besagten Momofuku Milk Bar, sondern ist hausgemacht. Ich bin versucht, ihn zu versuchen. Aber dann sehe ich etwas, dem ich nicht widerstehen will, und danach bin ich so pappsatt, dass kein Ritzchen Platz mehr ist für Crack Pie. Fürs…

In Queens scheint die Sonne

Berlin hat das Brandenburger Tor, München das Siegestor, Paris den Triumphbogen, London den Marble Arch. New York hat natürlich auch so ein Ding, den Washington Square Arch. Aber der Ort, der wahrlich einen eigenen Bogen verdient, liegt viel weiter draußen. Also bitte: Wenn ein Viertel schon Sunnyside heißt, dann darf es sich ja wohl einen Gedenkbogen bauen, oder? Ich finde schon. Aber das liegt nicht an der unmittelbaren Umgebung des Sunnyside Arch (der seit Anfang des Jahres wieder funktionstüchtige Leuchten hat, die allerdings den Schriftzug im Dunkeln lassen). Schließlich lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang. Der…

Wo New York Kopf steht

Fünf tausend Kilo würde dieser Bronze-Elefant auf die Waage bringen, wenn er denn auf einer Waage stünde und nicht auf diesem Sockel feststeckte. “Grand Elefandret” von Miquel Barcelo balanciert am Union Square noch bis Mai 2012 auf seinem Rüssel. Danach führen die New Yorker wieder alleine und unbewundert ihren täglichen Balanceakt zwischen Überstunden und Übermut auf, solange sie nicht zwischen Facebook und Facetime ein unvermittelter Moment von Facing-the-Facts vom Sockel haut.

Lacher auf der Kiste

Der Comedy-Abend in der Beauty Bar hat neue Gastgeber. Und kaum haben die sich die Bühne unter den Nagel gerissen, schwant mir, dass Detroit New York übernommen hat. Heute jedenfalls kommen verdächtig viele Leute aus Michigan, und das schickt mir so Kalauer in den Kopf wie “na, immerhin ihren Humor haben sie nicht verloren” (womit ich nicht den letzten Künstler unter den Tisch fallen lassen will – New Jersey hat schließlich am Ende die Hosen runtergelassen). Die anderen Leute hier ahnen ja nicht, wie viel Glück sie haben, dass mich niemand auf die Bühne geschickt…